Möchten Sie unter Windows 11/10 Ihren Product Key auslesen, um Ihren Software-Lizenzschlüssel zu sichern oder für Neuinstallationen griffbereit zu haben?

Die Installation und Aktivierung von Windows 11 oder Windows 10 ist ohne einen gültigen Produkt-Key nicht möglich. Unternehmen, Privatanwender oder IT-Profis stehen häufig vor der Herausforderung, den Lizenzschlüssel aus einem bereits installierten System auszulesen, sei es für eine Neuinstallation, den Wechsel auf einen neuen Rechner oder die Sicherung der Software-Lizenz.
In diesem Artikel erfahren Sie umfassend, wie Sie den Windows-Produkt-Key auslesen, welche Methoden dabei zur Verfügung stehen, welche Unterschiede zwischen den Windows-Versionen bestehen und welche Besonderheiten Sie beachten sollten.
Was ist ein Windows-Produkt-Key?
Ein Windows-Produkt-Key ist ein 25-stelliger alphanumerischer Code, der die Echtheit Ihrer Windows-Installation bestätigt und die Nutzung der Software legitimiert. Er hat üblicherweise das folgende Format:
XXXXX-XXXXX-XXXXX-XXXXX-XXXXX
Dieser Schlüssel wird von Microsoft ausgegeben und dient dazu, die Software zu aktivieren. Ohne Aktivierung können bestimmte Funktionen von Windows nicht genutzt werden, und der Bildschirm zeigt dauerhaft Hinweise auf die fehlende Lizenz.
Es gibt verschiedene Arten von Lizenzschlüsseln:
- Retail-Lizenzen: Diese können auf unterschiedlichen Rechnern installiert werden, solange sie jeweils nur einmal aktiv sind. Sie sind z. B. im Einzelhandel oder online erhältlich.
- OEM-Lizenzen (Original Equipment Manufacturer): Diese sind an die Hardware gebunden, auf der sie erstmals installiert wurden. Sie werden häufig mit neuen Computern ausgeliefert.
- Volumenlizenzen: Diese werden an Unternehmen vergeben und ermöglichen die Aktivierung mehrerer Systeme mit einem einzigen Schlüssel.
Warum den Windows-Produkt-Key auslesen?
Das Auslesen des Windows-Produkt-Keys kann aus mehreren Gründen notwendig sein:
- Sicherung der Lizenz: Bei einem Hardwarewechsel, wie z. B. dem Austausch der Festplatte, ist es sinnvoll, den Produkt-Key zu sichern, um Windows erneut aktivieren zu können.
- Neuinstallation von Windows: Bei einer sauberen Installation benötigt Windows den Schlüssel, um aktiviert zu werden.
- Überprüfung der Echtheit: Manche Nutzer möchten sicherstellen, dass ihr Windows legal erworben wurde.
- Migration auf einen neuen Rechner: Bei einer Retail-Lizenz kann der Schlüssel auf einem neuen Gerät genutzt werden.
- IT-Management in Unternehmen: Administratoren müssen Lizenzinformationen zentral verwalten und nachweisen.
Methoden zum Auslesen des Windows-Produkt-Keys
Es gibt mehrere Wege, den Windows-Produkt-Key auszulesen. Diese reichen von einfachen Tools bis hin zu Systembefehlen. Ich stelle Ihnen die gängigsten und sichersten Methoden vor.
Windows-Registry auslesen
Die Windows-Registry speichert viele Informationen über die Installation, darunter auch verschlüsselte Hinweise auf den Produkt-Key. Sie können den Schlüssel folgendermaßen auslesen:
- Drücken Sie Windows + R, geben Sie
regeditein und bestätigen Sie mit Enter. - Navigieren Sie zu folgendem Pfad:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\SoftwareProtectionPlatform
- Suchen Sie nach dem Eintrag BackupProductKeyDefault. Hier finden Sie den Windows-Produkt-Key.
Hinweis: Nicht alle Installationen zeigen hier den vollständigen Schlüssel, insbesondere bei vorinstallierten OEM-Versionen.
PowerShell verwenden
PowerShell ist ein leistungsfähiges Werkzeug, um Systeminformationen auszulesen. Mit einem einfachen Befehl lässt sich der Produkt-Key abrufen:
- Öffnen Sie PowerShell als Administrator.
- Geben Sie folgenden Befehl ein:
(Get-WmiObject -query 'select * from SoftwareLicensingService').OA3xOriginalProductKey
- Nach wenigen Sekunden wird der Windows-Produkt-Key angezeigt.
Diese Methode ist besonders zuverlässig bei Retail- und OEM-Lizenzen.
Eingabeaufforderung (CMD) verwenden
Auch über die klassische Eingabeaufforderung können Sie den Key auslesen:
- Öffnen Sie CMD als Administrator.
- Geben Sie folgenden Befehl ein:
wmic path softwarelicensingservice get OA3xOriginalProductKey
- Der Produkt-Key erscheint direkt im Fenster.
Diese Variante eignet sich für schnelle Abfragen und erfordert kein zusätzliches Tool.
Drittanbieter-Tools
Es gibt verschiedene Programme, die den Windows-Produkt-Key automatisch auslesen. Zu den bekanntesten gehören:
- ProduKey von NirSoft: Ein kleines, portables Tool, das Windows- und Office-Keys anzeigt.
- Magical Jelly Bean Keyfinder: Unterstützt Windows-Versionen ab Windows XP und kann Keys sichern.
- Belarc Advisor: Erstellt einen vollständigen Systembericht inklusive Lizenzinformationen.
Vorteile:
- Benutzerfreundlich
- Zeigt auch Keys anderer installierter Software an
- Möglichkeit zur Sicherung
Nachteile:
- Drittanbieter-Software muss vertrauenswürdig sein
- Einige Tools werden von Antivirensoftware als verdächtig markiert
Unterschied zwischen Windows 10 und Windows 11
Windows 10 und Windows 11 speichern den Produkt-Key grundsätzlich ähnlich, jedoch gibt es kleine Unterschiede:
- Windows 10: Bei einem Upgrade von Windows 7 oder 8 bleibt der ursprüngliche Key oft im System registriert. Bei Neuinstallationen wird der Key direkt im BIOS/UEFI hinterlegt, wenn es sich um einen OEM-PC handelt.
- Windows 11: Die neueste Version bindet den Schlüssel noch stärker an die Hardware und unterstützt digitale Lizenzen, die automatisch mit einem Microsoft-Konto verknüpft werden. Das bedeutet: Bei einer sauberen Neuinstallation auf derselben Hardware erfolgt die Aktivierung automatisch, sofern Sie dasselbe Microsoft-Konto nutzen.
Lizenzschlüssel im BIOS/UEFI auslesen
Moderne Rechner speichern den Windows-Produkt-Key direkt im BIOS/UEFI. Das hat den Vorteil, dass Windows den Key automatisch erkennt, selbst wenn die Festplatte formatiert wird.
Sie können den Schlüssel mit PowerShell oder der Eingabeaufforderung auslesen, wie zuvor beschrieben. Die Abfrage des BIOS ist besonders wichtig bei vorinstallierten Systemen mit OEM-Lizenzen.
Digitale Lizenz vs. Produktschlüssel
Ab Windows 10 gibt es das Konzept der digitalen Lizenz. Bei dieser Variante ist kein physischer Produkt-Key notwendig:
- Digitale Lizenz: Die Aktivierung erfolgt automatisch, wenn Windows auf derselben Hardware installiert wird. Die Lizenz ist mit dem Microsoft-Konto verknüpft.
- Produktschlüssel: 25-stelliger Code, der manuell eingegeben werden muss.
In vielen Fällen ist ein Produkt-Key nicht sichtbar, weil die Aktivierung über die digitale Lizenz erfolgt. Dennoch lässt sich der Key oft über PowerShell oder spezielle Tools auslesen, falls er vorhanden ist.
Lizenz sichern
Es ist empfehlenswert, den Produkt-Key zu sichern, insbesondere bei Retail-Lizenzen. Methoden zur Sicherung:
- Notieren Sie den Key und bewahren Sie ihn sicher auf.
- Speichern Sie den Key in einer verschlüsselten Datei.
- Verwenden Sie Tools, die die Lizenzinformationen exportieren können, z. B. ProduKey.
Eine gesicherte Lizenz spart Zeit und verhindert Probleme bei der Neuinstallation.
Rechtliche Aspekte
Das Auslesen des Windows-Produkt-Keys ist legal, solange Sie den Key für eigene Zwecke verwenden. Vorsicht ist geboten, wenn der Key weitergegeben oder auf mehreren Geräten genutzt wird, da dies gegen die Microsoft-Lizenzbedingungen verstößt.
Häufige Probleme beim Auslesen des Keys
- OEM-Schlüssel wird nicht angezeigt: Bei manchen PCs ist der Key verschlüsselt oder im BIOS hinterlegt. Nutzen Sie PowerShell oder Tools wie ProduKey.
- Digitale Lizenz ohne Key: In diesem Fall wird Windows über das Microsoft-Konto aktiviert. Ein physischer Schlüssel existiert nicht.
- Fehlerhafte Tools: Verwenden Sie nur vertrauenswürdige Programme, um Malware oder Datenverlust zu vermeiden.
Zusammenfassung
Das Auslesen des Windows-Produkt-Keys ist in verschiedenen Situationen erforderlich, z. B. für die Neuinstallation, Sicherung oder Migration der Lizenz. Die Methoden reichen von einfachen PowerShell- und CMD-Befehlen bis hin zu spezialisierten Tools. Dabei ist zu beachten:
- OEM-Lizenzen sind an Hardware gebunden.
- Digitale Lizenzen erfordern keinen Schlüssel, sondern die Verknüpfung mit einem Microsoft-Konto.
- Drittanbieter-Tools erleichtern die Arbeit, müssen jedoch vertrauenswürdig sein.
Ein sorgfältiges Vorgehen schützt Ihre Lizenz und gewährleistet eine reibungslose Aktivierung von Windows 10 oder Windows 11.
Praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung (PowerShell-Methode)
- PowerShell als Administrator öffnen
- Windows-Taste → „PowerShell“ → Rechtsklick → „Als Administrator ausführen“
- Befehl eingeben
(Get-WmiObject -query 'select * from SoftwareLicensingService').OA3xOriginalProductKey
- Ergebnis überprüfen
- Der Schlüssel erscheint im Fenster.
- Optional: Kopieren und sicher speichern.
- Neuinstallation vorbereiten
- Notieren Sie den Key oder speichern Sie ihn in einer sicheren Datei.
- Verwenden Sie ihn bei Bedarf für die Aktivierung von Windows.
Tipps zur Verwaltung von Lizenzen
- Inventarisierung: Unternehmen sollten Lizenzen zentral verwalten.
- Backups: Speichern Sie Produkt-Keys an mehreren sicheren Orten.
- Hardwarewechsel dokumentieren: Prüfen Sie vor der Migration, welche Lizenzen auf den neuen Rechner übertragen werden können.
Mit diesem Wissen können Sie Ihren Windows-Produkt-Key zuverlässig auslesen, sichern und verwalten, egal ob Sie Windows 10 oder Windows 11 nutzen. Die Methoden sind einfach, effektiv und für verschiedene Lizenztypen geeignet.
Eine korrekte Verwaltung der Lizenz verhindert Aktivierungsprobleme und sorgt dafür, dass Ihre Windows-Installation stets legal genutzt wird.
