USB-Speicher kann nicht ausgeworfen werden | Windows 11/10

Wenn sich ein USB-Speicher unter Windows 11 oder 10 nicht auswerfen lässt, zeigen wir Ihnen Ursachen, Lösungen und Schritte zur sicheren Entfernung.

USB-Speicher kann nicht ausgeworfen werden | Windows 11/10
support.microsoft.com/search/results?query=USB-Speicher+kann+nicht+ausgeworfen+werden

Der Fehler „USB-Speicher kann nicht ausgeworfen werden“ unter Windows 11 oder Windows 10 gehört zu den häufigsten Problemen im Alltag. Obwohl keine Datei sichtbar geöffnet ist, verweigert Windows das sichere Entfernen von USB-Sticks, externen Festplatten oder SD-Karten.

Das sorgt für Unsicherheit, denn ein falsches Abziehen kann Datenverlust oder Dateisystemfehler verursachen. In diesem Artikel erfahren Sie ausführlich, warum Windows das Auswerfen blockiert, welche Risiken bestehen und wie Sie das Problem mit bewährten Schritt-für-Schritt-Lösungen zuverlässig beheben.

Warum lässt sich ein USB-Speicher nicht auswerfen?

Windows verhindert das sichere Entfernen eines USB-Speichers, wenn das System annimmt, dass das Gerät noch verwendet wird. Dabei reicht es bereits aus, wenn ein Prozess im Hintergrund auf das Laufwerk zugreift.

Häufige Ursachen im Überblick

  • Geöffnete Dateien oder Ordner auf dem USB-Laufwerk
  • Hintergrundprozesse wie Virenscanner oder Backup-Software
  • Windows Explorer hält noch eine Verbindung
  • Indexdienst oder Suchfunktion greift auf das Laufwerk zu
  • Fehlerhafte Treiber oder Systemdienste
  • Defekte Dateisysteme oder Schreibvorgänge im Cache

Oft ist der tatsächliche Verursacher für den Nutzer nicht sichtbar, was die Fehlersuche erschwert.

Welche Risiken bestehen beim Abziehen ohne Auswerfen?

Viele Nutzer ziehen USB-Sticks einfach ab, wenn das Auswerfen nicht funktioniert. Moderne Windows-Versionen nutzen zwar standardmäßig die Option „Schnelles Entfernen“, dennoch gibt es Risiken.

Mögliche Folgen

  • Beschädigte Dateien
  • Unvollständig geschriebene Daten
  • Fehler im Dateisystem
  • Nicht mehr lesbare USB-Sticks
  • Langfristige Hardwareprobleme

Besonders bei externen Festplatten oder USB-Sticks mit wichtigen Daten sollten Sie das sichere Entfernen immer bevorzugen.

Erste Sofortmaßnahmen bei Auswurfproblemen

Bevor Sie tief ins System eingreifen, sollten Sie einfache Maßnahmen ausprobieren.

Alle Programme schließen

  • Schließen Sie alle geöffneten Programme
  • Achten Sie besonders auf Office-Anwendungen, Bildbearbeitung und Mediaplayer

Explorer-Fenster schließen

  • Schließen Sie alle Windows-Explorer-Fenster
  • Öffnen Sie danach erneut „Dieser PC“

Kurz warten

Manchmal benötigt Windows einige Sekunden, um Schreibvorgänge abzuschließen. Warten Sie 30 bis 60 Sekunden und versuchen Sie es erneut.

USB-Speicher über den Infobereich auswerfen

Der klassische Weg führt über das Symbol „Hardware sicher entfernen“.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Klicken Sie unten rechts auf das USB-Symbol
  2. Wählen Sie „USB-Massenspeichergerät auswerfen“
  3. Warten Sie auf die Bestätigung

Erscheint weiterhin eine Fehlermeldung, liegt ein blockierender Prozess vor.

Windows-Explorer neu starten

Oft hält der Explorer selbst den Zugriff auf den USB-Speicher.

So starten Sie den Explorer neu

  1. Drücken Sie Strg + Umschalt + Esc
  2. Öffnen Sie den Task-Manager
  3. Suchen Sie Windows-Explorer
  4. Rechtsklick → Neu starten

Danach lässt sich der USB-Speicher häufig problemlos entfernen.

Hintergrundprozesse als Ursache erkennen

Ein häufiger Grund für blockierte USB-Laufwerke sind unsichtbare Hintergrundprozesse.

Typische Kandidaten

  • Virenscanner
  • Cloud-Dienste wie OneDrive
  • Backup-Programme
  • Medienindizierung
  • Thumbnail-Vorschau

Beenden Sie testweise nicht benötigte Programme im Task-Manager.

USB-Speicher über die Datenträgerverwaltung offline schalten

Wenn das Auswerfen scheitert, kann das Laufwerk manuell getrennt werden.

Vorgehensweise

  1. Rechtsklick auf Start
  2. Datenträgerverwaltung öffnen
  3. USB-Laufwerk identifizieren
  4. Rechtsklick → Offline

Nach dem Offline-Schalten können Sie den USB-Speicher gefahrlos entfernen.

Geräte-Manager als Lösung nutzen

Auch über den Geräte-Manager lässt sich ein USB-Speicher deaktivieren.

Anleitung

  1. Windows-Taste + X drücken
  2. Geräte-Manager öffnen
  3. Laufwerke oder USB-Controller erweitern
  4. Rechtsklick auf das USB-Gerät
  5. Gerät deaktivieren

Nach dem Entfernen können Sie das Gerät später wieder aktivieren.

Fehlerhafte Treiber als Ursache

Veraltete oder beschädigte Treiber führen häufig dazu, dass USB-Geräte nicht korrekt freigegeben werden.

Treiber aktualisieren

  1. Öffnen Sie den Geräte-Manager
  2. Rechtsklick auf das USB-Laufwerk
  3. Treiber aktualisieren
  4. Automatische Suche starten

Alternativ kann eine Neuinstallation des USB-Treibers helfen.

Windows-Schnellstart deaktivieren

Der Schnellstart speichert Systemzustände, was USB-Probleme begünstigen kann.

Schnellstart ausschalten

  1. Systemsteuerung öffnen
  2. Energieoptionen wählen
  3. Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll
  4. Einstellungen ändern, die momentan nicht verfügbar sind
  5. Haken bei Schnellstart aktivieren entfernen

Nach einem Neustart treten USB-Probleme oft seltener auf.

Indizierung für USB-Laufwerke deaktivieren

Die Windows-Suche greift regelmäßig auf externe Laufwerke zu.

So deaktivieren Sie die Indizierung

  1. Rechtsklick auf den USB-Stick
  2. Eigenschaften öffnen
  3. Haken bei Zulassen, dass für Dateien… Inhalte indiziert werden entfernen
  4. Übernehmen

Dadurch wird der Zugriff im Hintergrund reduziert.

Schreibcache richtig konfigurieren

Windows bietet unterschiedliche Richtlinien für USB-Geräte.

Richtlinie prüfen

  1. Geräte-Manager öffnen
  2. USB-Laufwerk auswählen
  3. EigenschaftenRichtlinien
  4. Schnelles Entfernen aktivieren

Diese Option minimiert Risiken beim Entfernen ohne Auswurf.

Datenträger auf Fehler überprüfen

Dateisystemfehler können den Auswurf verhindern.

Überprüfung durchführen

  1. Rechtsklick auf den USB-Speicher
  2. EigenschaftenTools
  3. Prüfen anklicken

Windows repariert gefundene Fehler automatisch.

CMD-Befehl als letzte Lösung

Fortgeschrittene Nutzer können das Laufwerk per Kommandozeile trennen.

Beispiel

  • Eingabeaufforderung als Administrator starten
  • diskpart eingeben
  • list volume
  • select volume X
  • offline volume

Danach kann der USB-Speicher entfernt werden.

Externe Tools zum sicheren Entfernen

Es gibt Programme, die blockierende Prozesse anzeigen und beenden können. Diese Tools ersetzen die Windows-Funktion und erleichtern das sichere Entfernen.

Vorteile externer Tools

  • Anzeige des verursachenden Prozesses
  • Ein-Klick-Auswurf
  • Mehr Kontrolle über USB-Geräte

Achten Sie auf seriöse Anbieter und aktuelle Versionen.

Häufige Fehler vermeiden

  • USB-Speicher während Datenübertragung entfernen
  • Explorer-Fenster offen lassen
  • Gleichzeitiger Zugriff mehrerer Programme
  • Billige USB-Hubs ohne Stromversorgung

Ein bewusster Umgang reduziert Probleme deutlich.

Unterschiede zwischen Windows 11 und Windows 10

Die Problematik ist unter beiden Systemen ähnlich. Windows 11 nutzt jedoch aggressivere Hintergrunddienste, was USB-Zugriffe verlängern kann. Die Lösungswege sind nahezu identisch.

Wann ein Neustart sinnvoll ist

Wenn alle Methoden scheitern, hilft oft ein Neustart. Dabei werden alle Zugriffe beendet, und der USB-Speicher kann danach sicher entfernt werden.

Fazit

Wenn sich ein USB-Speicher unter Windows 11 oder Windows 10 nicht auswerfen lässt, liegt das meist an versteckten Hintergrundprozessen oder Systemdiensten.

Mit den vorgestellten Lösungen – vom Neustart des Explorers über die Datenträgerverwaltung bis zur Treiberprüfung – lässt sich das Problem in den meisten Fällen zuverlässig beheben.

So schützen Sie Ihre Daten und vermeiden Schäden an USB-Sticks und externen Festplatten dauerhaft.