Haben Sie Probleme, weil Ihr Windows Update ewig dauert? Entdecken Sie effektive Tipps & Lösungen, um Updates schnell und reibungslos abzuschließen.

Windows Updates sind eine wichtige Sicherheitsmaßnahme und stellen sicher, dass das Betriebssystem auf dem neuesten Stand ist. Sie bringen nicht nur neue Funktionen, sondern schließen auch Sicherheitslücken, verbessern die Stabilität und optimieren die Leistung des Systems. Allerdings kann es vorkommen, dass Windows Update ewig dauert und der Computer scheinbar „festhängt“.
Das kann frustrierend sein, insbesondere wenn man dringend arbeiten muss. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Ursachen für langsame Windows Updates und geben praxisnahe Tipps, wie man das Problem beheben kann.
Warum Windows Update manchmal ewig dauert
Es gibt mehrere Gründe, warum Windows Updates langsam sind oder gar nicht abgeschlossen werden:
- Langsame Internetverbindung
Updates müssen heruntergeladen werden. Bei großen Dateien oder schwacher Verbindung kann der Download Stunden dauern. - Veraltete Hardware
Besonders ältere Festplatten oder geringe RAM-Kapazität können den Update-Prozess stark verlangsamen. - Beschädigte Update-Dateien
Fehlerhafte oder unvollständige Dateien im Update-Cache können dazu führen, dass Windows hängenbleibt. - Drittanbieter-Software
Antivirus-Programme oder andere Sicherheitssoftware können den Update-Prozess blockieren. - Zu viele ausstehende Updates
Wenn viele Updates gleichzeitig installiert werden müssen, dauert der Vorgang entsprechend länger. - Windows Update-Dienste laufen nicht korrekt
Verschiedene Dienste wieWindows Update,BITSoderCryptographic Servicesmüssen aktiv und fehlerfrei laufen.
Erste Schritte bei einem festhängenden Update
Wenn ein Update über Stunden hängt, sollte man zunächst Ruhe bewahren. Oft hilft Geduld, aber es gibt auch konkrete Maßnahmen:
- Computer neu starten
Ein einfacher Neustart kann temporäre Probleme lösen und hängen gebliebene Prozesse zurücksetzen. - Internetverbindung prüfen
Bei instabiler Verbindung das Update über LAN statt WLAN versuchen oder Netzwerkprobleme beheben. - Genügend Speicherplatz sicherstellen
Windows benötigt freien Speicher für Update-Dateien. Mindestens 20 GB frei sind empfehlenswert.
Windows Update-Problembehandlung
Windows selbst bietet eine integrierte Problembehandlung für Updates. So geht es:
- Drücken Sie
Windows + I, um die Einstellungen zu öffnen. - Gehen Sie zu Update und Sicherheit → Problembehandlung → Zusätzliche Problembehandlungen.
- Wählen Sie Windows Update und klicken Sie auf Problembehandlung ausführen.
Dieses Tool überprüft Dienste, bereinigt fehlerhafte Dateien und setzt Einstellungen zurück. Oft hilft dies, um festhängende Updates wieder in Gang zu bringen.
Update-Cache löschen
Manchmal sind beschädigte Dateien im Update-Cache die Ursache für lange Update-Zeiten. So kann man sie löschen:
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Stoppen Sie die Windows Update-Dienste mit den Befehlen:
net stop wuauserv
net stop bits
- Gehen Sie zum Ordner
C:\Windows\SoftwareDistribution\Downloadund löschen Sie alle Dateien. - Starten Sie die Dienste wieder:
net start wuauserv
net start bits
- Starten Sie den Computer neu und versuchen Sie das Update erneut.
Windows Update manuell installieren
Wenn das automatische Update Probleme macht, kann man Updates auch manuell installieren:
- Gehen Sie auf die Website des Microsoft Update-Katalogs (https://www.catalog.update.microsoft.com)
- Geben Sie die KB-Nummer des fehlgeschlagenen Updates ein.
- Laden Sie die passende Version für Ihr System herunter (32-bit oder 64-bit).
- Installieren Sie das Update manuell.
Dieser Weg kann helfen, wenn ein automatisches Update ständig hängen bleibt.
Dienste überprüfen und zurücksetzen
Windows Updates hängen oft, weil Dienste blockiert oder beschädigt sind. Folgende Dienste sind relevant:
- Windows Update (wuauserv)
- Background Intelligent Transfer Service (BITS)
- Cryptographic Services (CryptSvc)
Zur Überprüfung:
- Drücken Sie
Windows + R, tippen Sieservices.mscund drücken Sie Enter. - Suchen Sie die Dienste, prüfen Sie den Status und starten Sie sie gegebenenfalls neu.
Für ein komplettes Zurücksetzen kann man auch die Update-Komponenten per Eingabeaufforderung zurücksetzen:
net stop wuauserv
net stop cryptSvc
net stop bits
net stop msiserver
ren C:\Windows\SoftwareDistribution SoftwareDistribution.old
ren C:\Windows\System32\catroot2 Catroot2.old
net start wuauserv
net start cryptSvc
net start bits
net start msiserver
Temporäre Dateien löschen
Überflüssige temporäre Dateien können Windows Updates verlangsamen. Diese lassen sich leicht löschen:
- Drücken Sie
Windows + R, tippen Sie%temp%und drücken Sie Enter. - Löschen Sie alle Dateien im Temp-Ordner.
- Führen Sie anschließend die Datenträgerbereinigung aus:
- Rechtsklick auf C:\ → Eigenschaften → Bereinigen
- Systemdateien bereinigen auswählen
- Temporäre Dateien, alte Windows-Versionen und Update-Dateien markieren und löschen.
Antivirus-Software prüfen
Manchmal blockiert Drittanbieter-Antivirus Software den Update-Vorgang. Folgendes hilft:
- Vorübergehend Antivirus deaktivieren
- Windows Defender vorübergehend aktivieren, wenn kein anderes Antivirus läuft
- Updates erneut ausführen
Nach dem Update sollte der Antivirus wieder aktiviert werden.
Systemdateien überprüfen
Beschädigte Systemdateien können Updates verhindern. Die Überprüfung erfolgt so:
- Öffnen Sie Eingabeaufforderung als Administrator
- Führen Sie den Befehl aus:
sfc /scannow
- Windows prüft alle Systemdateien und repariert sie bei Bedarf.
- Zusätzlich kann man die Windows-Image-Reparatur durchführen:
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
Nach Abschluss einen Neustart durchführen und Update erneut versuchen.
Update im abgesicherten Modus
Wenn Updates weiterhin hängen, kann ein Start im abgesicherten Modus helfen:
- Drücken Sie
Windows + I → Update und Sicherheit → Wiederherstellung → Erweiterter Start → Jetzt neu starten - Wählen Sie Problembehandlung → Erweiterte Optionen → Starteinstellungen → Neu starten
- Im abgesicherten Modus nur die wichtigsten Dienste laden
- Update erneut ausführen
Der abgesicherte Modus verhindert Konflikte mit Drittanbieterprogrammen.
Netzwerkprobleme vermeiden
Windows Updates benötigen eine stabile Verbindung. Tipps:
- LAN-Kabel statt WLAN verwenden
- VPN deaktivieren
- Proxy-Server vorübergehend ausschalten
- Router neu starten
Auch die DNS-Konfiguration kann Updates beeinflussen. Temporär kann man auf Google-DNS (8.8.8.8 / 8.8.4.4) wechseln.
Große Updates in Schritten installieren
Windows 10 und 11 erhalten Funktionsupdates (z. B. Version 21H2 → 22H2), die mehrere Gigabyte groß sein können. Bei extrem langsamen Updates:
- Alle vorherigen kleineren Updates installieren
- Funktionsupdate als ISO-Datei herunterladen und direkt installieren
- Nur kritische Updates auswählen, um die Anzahl der Installationen zu reduzieren
Speicherplatz auf SSD/HDD optimieren
Volle Festplatten verlangsamen Updates erheblich:
- Temporäre Dateien löschen
- Alte Backups oder Downloads entfernen
- Überflüssige Programme deinstallieren
- Defragmentieren bei HDD (nicht SSD)
Windows Update zurücksetzen
Wenn alle Methoden fehlschlagen, kann ein Zurücksetzen helfen:
- Windows Update zurücksetzen wie oben beschrieben
- Windows Update-Komponenten reparieren
- Letzter Ausweg: Windows neu installieren oder System zurücksetzen (
Einstellungen → Update und Sicherheit → Wiederherstellung → Diesen PC zurücksetzen)
Dies ist zwar aufwendig, beseitigt aber alle Update-Probleme zuverlässig.
Tipps zur Vermeidung von langen Updates
- Regelmäßig aktualisieren
Kleine Updates dauern weniger lang als große Funktionsupdates. - Automatische Updates planen
Zeiten wählen, in denen der PC nicht dringend benötigt wird. - Hardware prüfen
SSDs sind schneller als HDDs; mehr RAM erleichtert Update-Prozesse. - System sauber halten
Temporäre Dateien, unnötige Programme und Viren verhindern Update-Blockaden. - Update-Historie überprüfen
Fehlerhafte Updates notieren und manuell installieren.
Fazit
Ein langsames oder festhängendes Windows Update ist ärgerlich, muss aber nicht das Ende der Welt bedeuten. Die Ursachen reichen von beschädigten Dateien über blockierte Dienste bis hin zu Hardware-Problemen.
Mit den vorgestellten Methoden wie Problembehandlung, Cache-Löschung, manueller Installation, Systemüberprüfung oder Update im abgesicherten Modus lassen sich die meisten Probleme beheben. Wer regelmäßig kleinere Updates installiert und sein System sauber hält, kann zukünftige Update-Probleme weitgehend vermeiden.
Mit Geduld, systematischem Vorgehen und den richtigen Tools lässt sich jedes Update schließlich erfolgreich abschließen – und der Rechner bleibt sicher und stabil.
