Wie können Sie den Windows-Server-Updatefehler 0x80073701 sicher beheben und dabei Systemstabilität, Datenintegrität und reibungslose Updates gewährleisten?

Der Fehlercode 0x80073701 bei Windows Server 2019 und 2022 Updates ist ein weit verbreitetes Problem, das die Installation von Updates verhindert. Er wird oft durch fehlende oder beschädigte Systemdateien verursacht, speziell durch fehlende SXS-Assemblies.
Die Behebung dieses Fehlers erfordert eine systematische Vorgehensweise mit verschiedenen Tools und Reparaturmethoden. Im Folgenden wird ein umfassender Leitfaden vorgestellt, der Hintergrund, Ursachen, sowie praktische Lösungsansätze und vorbeugende Maßnahmen zur Behebung des Updatefehlers 0x80073701 bei Windows Server 2019 und 2022 beschreibt.
Hintergrund und Bedeutung des Fehlercodes 0x80073701
Der Fehlercode 0x80073701 steht für ERROR_SXS_ASSEMBLY_MISSING, was bedeutet, dass eine oder mehrere für das Update notwendige Assemblies (Systembibliotheken) nicht gefunden werden. Dies führt dazu, dass der Windows Update-Prozess fehlschlägt, obwohl normalerweise genügend Festplattenspeicher und Netzwerkkonnektivität vorhanden sind. Der Fehler tritt häufig bei kumulativen Updates oder beim Hinzufügen von Rollen und Features auf Servern mit Windows Server 2019 oder 2022 auf.
Systemdateien können durch Softwarekonflikte, abgebrochene Updates, beschädigte Systemabbilder oder fehlgeschlagene Komponentenersetzungen beschädigt werden. Störungen durch Drittanbieter-Sicherheitssoftware können ebenfalls Ursache sein.
Ursachen für den Fehler 0x80073701
- Fehlende oder beschädigte Systemdateien, insbesondere SXS-Assemblies, die vom Update benötigt werden.
- Beschädigte oder fragmentierte Komponentenstore des Windows-Betriebssystems.
- Konflikte mit Drittanbieter-Antivirenprogrammen oder Firewalls, die Update-Prozesse blockieren.
- Fehlerhafte Update-Komponenten oder unvollständige vorherige Updates.
- Fehlerhafte oder nicht verfügbare Sprachpakete und optionale Komponenten.
- Unvollständige Reparaturversuche oder nicht ausgeführte Wartungsbefehle.
Erste Schritte zur Fehlersuche
Bevor tiefergehende Reparaturen vorgenommen werden, sollten folgende Basismaßnahmen durchgeführt werden:
- Neustart des Servers, um temporäre Zustände zu beheben.
- Überprüfung freier Festplattenspeicher insbesondere auf der Systempartition.
- Temporäres Deaktivieren von Drittanbieter-Sicherheitssoftware, um Konflikte auszuschließen.
- Ausführen der Windows Update-Problembehebung („Windows Update Troubleshooter“), die automatische Reparaturversuche starten kann.
Systemdateien prüfen und reparieren
System File Checker (SFC) ausführen
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator (Windows-Taste + R → cmd → Strg + Shift + Enter).
- Führen Sie den Befehl aus:
sfc /scannow
- Dieser Befehl überprüft und repariert beschädigte oder fehlende Systemdateien.
- Nach Abschluss Server neu starten und Update erneut versuchen.
Deployment Image Servicing and Management (DISM)
Wenn SFC keine vollständige Reparatur ermöglicht, wird das Windows-Abbild durch DISM überprüft und repariert.
- Öffnen Sie die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Führen Sie folgende Befehle nacheinander aus:
dism /online /cleanup-image /scanhealth
dism /online /cleanup-image /restorehealth
- Der erste Befehl prüft die Beschädigung, der zweite versucht die Reparatur.
- Abschließend die Komponenten bereinigen:
dism /online /cleanup-image /startcomponentcleanup
- System neu starten und Update erneut testen.
Windows Update-Komponenten zurücksetzen
Manuelle Rücksetzung und Rekonfiguration der Update-Komponenten behebt oft Fehler aufgrund beschädigter Verteilerordner oder problematischer Update-Dienste.
- Befehle in der Admin-Konsole ausführen:
net stop wuauserv
net stop cryptSvc
net stop bits
net stop msiserver
ren C:\Windows\SoftwareDistribution SoftwareDistribution.old
ren C:\Windows\System32\catroot2 Catroot2.old
net start wuauserv
net start cryptSvc
net start bits
net start msiserver
- Nach Ausführung Neustart des Servers und erneutes Update versuchen.
Prüfung und Reparatur von speziellen fehlenden Komponenten
- In manchen Fällen zeigt das CBS-Log (C:\Windows\Logs\CBS\CBS.log) die fehlende KB-Datei oder Sprachpakete, die Update blockieren.
- Diese können manuell heruntergeladen und installiert werden.
- Ist eine KB-Nummer bekannt, kann über Microsoft Update-Katalog gezielt nach dem Update gesucht und manuelle Installation versucht werden.
- Alternativ kann eine Reparaturinstallation des Servers mittels Setup.exe von der Installationsquelle durchgeführt werden, um beschädigte Systemdateien zu ersetzen.
Umgang mit Drittanbieter-Sicherheitssoftware
- Besonders Antivirus- oder Firewall-Programme können Netzwerkverbindungen zu Microsoft-Update-Servern blockieren.
- Temporäres Deaktivieren dieser Programme vor der Update-Installation ist empfohlen.
- Nach erfolgreichem Update sollten diese wieder aktiviert werden.
Praxis-Tipps zur Fehlervermeidung
- Regelmäßige Systemwartung mit SFC und DISM durchführen.
- Updates nacheinander installieren, um zu sehen, welches Update Probleme verursacht.
- Vor dem Update-Installationsversuch Sicherung wichtiger Daten.
- Monitoring und Überwachung der Update-Logs (Update-Verlauf, CBS-Log).
- Bei Cluster-Systemen die Updates zuerst auf einem Knoten testen.
Fazit und Handlungsempfehlung
Der Fehler 0x80073701 auf Windows Server 2019 und 2022 ist meist durch fehlende oder beschädigte Systemkomponenten bedingt, die den Updateprozess blockieren. Mit den beschriebenen Schritten — Ausführung von SFC und DISM, Rücksetzung der Update-Komponenten, Prüfung von Drittanbieter-Software und gegebenenfalls manueller Nachinstallation fehlender Updates — lässt sich das Problem meist effektiv lösen. Für gravierende Fälle empfiehlt sich die Reparaturinstallation mittels Setup-Medium.
Systemadministratoren sollten eine strukturierte Fehlerdiagnose durchführen und systematische Reparaturmethoden nutzen, bevor kompliziertere Maßnahmen eingeleitet werden, um einen stabilen und sicheren Serverbetrieb zu gewährleisten.
