Erfahren Sie, wie Sie unter Windows 11 und 10 ein Image vom USB-Stick erstellen und sicher kopieren, um Daten schnell zu sichern und wiederherzustellen.

Eine Sicherungskopie eines USB-Sticks als Image unter Windows 11 oder Windows 10 ist die beste Methode, um bootfähige Medien, Installationssticks oder wichtige Daten vollständig zu sichern und später identisch wiederherzustellen.
In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie ein USB-Image erstellen, prüfen und auf einen anderen Stick kopieren. Wir zeigen bewährte Tools, erklären die Unterschiede und geben praxisnahe Tipps für sichere Backups.
Warum ein Image von einem USB-Stick erstellen?
Ein USB-Image ist eine exakte 1:1-Kopie des gesamten Sticks inklusive:
- Dateisystem
- Bootsektor
- versteckter Bereiche
- Partitionen
Das ist besonders wichtig, wenn Sie:
- einen bootfähigen Stick sichern möchten (z. B. Windows-Setup, Linux, Rettungssysteme)
- mehrere identische USB-Sticks benötigen
- einen Stick vor Datenverlust schützen wollen
- ein einmal eingerichtetes System schnell wiederherstellen möchten
Im Gegensatz zum einfachen Kopieren von Dateien wird beim Image wirklich jede Struktur übernommen.
Voraussetzungen und wichtige Hinweise
Bevor Sie beginnen, sollten Sie Folgendes beachten:
- Sie benötigen Administratorrechte.
- Der Zielstick muss mindestens so groß sein wie der Quellstick.
- Beim Schreiben eines Images werden alle Daten auf dem Zielstick gelöscht.
- Schließen Sie nur die benötigten USB-Sticks an, um Verwechslungen zu vermeiden.
Tipp: Prüfen Sie im Explorer oder in der Datenträgerverwaltung, welcher Laufwerksbuchstabe zu welchem Stick gehört.
Methode 1: USB-Image mit Rufus erstellen
(https://rufus.ie) ist ein bekanntes Tool zum Erstellen bootfähiger USB-Sticks und bietet auch eine versteckte Image-Funktion.
Rufus herunterladen und starten
- Laden Sie Rufus von der offiziellen Webseite herunter.
- Starten Sie das Programm (keine Installation nötig).
- Stecken Sie den USB-Stick ein.
Image vom USB-Stick erstellen
- Wählen Sie unter Gerät den USB-Stick aus.
- Klicken Sie auf den Pfeil neben Auswahl und wählen Sie Laufwerk auswählen.
- Aktivieren Sie den USB-Stick als Quelle.
- Klicken Sie auf Auswahl und dann auf Image speichern.
- Wählen Sie Speicherort und Namen für die
.img-Datei. - Starten Sie den Vorgang.
Rufus erstellt nun ein vollständiges Image Ihres Sticks.
Image mit Rufus auf USB-Stick schreiben
- Öffnen Sie Rufus erneut.
- Wählen Sie den Zielstick unter Gerät.
- Klicken Sie auf Auswahl und wählen Sie die
.img-Datei. - Starten Sie den Schreibvorgang.
Methode 2: Win32 Disk Imager verwenden
Win32 Disk Imager ist ein Klassiker für Windows und besonders einfach zu bedienen.
Installation und Vorbereitung
- Laden Sie Win32 Disk Imager herunter.
- Installieren und starten Sie das Tool als Administrator.
- Stecken Sie den USB-Stick ein.
USB-Image erstellen
- Wählen Sie unter Device den Laufwerksbuchstaben des Sticks.
- Geben Sie unter Image File den Speicherort für die Image-Datei an.
- Klicken Sie auf Read.
- Bestätigen Sie die Warnung.
Das Programm liest den Stick und speichert eine .img-Datei.
Image auf USB-Stick kopieren
- Wählen Sie wieder den Laufwerksbuchstaben des Zielsticks.
- Wählen Sie die Image-Datei.
- Klicken Sie auf Write.
- Bestätigen Sie den Vorgang.
Methode 3: balenaEtcher – moderne Alternative
balenaEtcher ist benutzerfreundlich und ideal für Anfänger.
Image schreiben (Wiederherstellung)
balenaEtcher kann Images auf Sticks schreiben, jedoch keine Images auslesen. Sie können es also nutzen, um ein vorhandenes Image zurückzuschreiben.
- balenaEtcher installieren und starten.
- Flash from file → Image auswählen.
- Select target → USB-Stick wählen.
- Flash! klicken.
Für das Erstellen benötigen Sie zusätzlich ein anderes Tool.
Methode 4: USB-Image mit Bordmitteln über PowerShell und WSL
Mit dem Windows Subsystem for Linux (WSL) können Sie das Linux-Tool dd nutzen.
Voraussetzungen
- WSL installiert
- Eine Linux-Distribution wie Ubuntu
- Administratorrechte
USB-Stick identifizieren
Öffnen Sie PowerShell als Administrator:
wmic diskdrive list brief
Notieren Sie die Geräte-ID des USB-Sticks, z. B. \\.\PhysicalDrive2.
Image erstellen mit dd
Starten Sie WSL und führen Sie aus:
sudo dd if=/dev/sdX of=/mnt/c/Users/IhrName/Desktop/usb.img bs=4M status=progress
Ersetzen Sie /dev/sdX durch Ihr Laufwerk.
Image zurückschreiben
sudo dd if=/mnt/c/Users/IhrName/Desktop/usb.img of=/dev/sdX bs=4M status=progress
Achtung: Falsche Laufwerksangaben können Daten auf anderen Datenträgern zerstören.
USB-Image überprüfen
Nach dem Erstellen sollten Sie das Image testen:
- Größe vergleichen: Image ≈ Stickgröße
- Hash-Wert prüfen (optional):
certutil -hashfile usb.img SHA256
- Image testweise auf einen Stick schreiben und prüfen, ob er funktioniert
Häufige Fehler und Lösungen
USB-Stick wird nicht erkannt
- Anderen USB-Port nutzen
- Stick neu einstecken
- Datenträgerverwaltung prüfen
Zugriff verweigert
- Tool als Administrator starten
Image zu groß
- Image entspricht immer der Stickgröße, auch bei wenig Daten
- Nachträgliche Komprimierung mit ZIP oder 7-Zip möglich
Bootfähiger Stick startet nicht
- Image korrekt geschrieben?
- UEFI/Legacy-BIOS-Einstellungen prüfen
- Secure Boot ggf. deaktivieren
Unterschiede: Datei-Kopie vs. Image
| Datei kopieren | Image erstellen |
|---|---|
| Kopiert sichtbare Dateien | Kopiert komplette Struktur |
| Kein Bootsektor | Enthält Bootinformationen |
| Für Datensticks geeignet | Für bootfähige Sticks nötig |
| Schnell | Etwas langsamer |
Für einfache Backups reicht oft das Kopieren. Für System- oder Installationssticks ist ein Image Pflicht.
Welche Image-Formate gibt es?
- .img – Rohabbild, universell nutzbar
- .iso – meist für optische Medien, nicht ideal für USB-Backups
- .bin – ähnlich wie IMG, je nach Tool
Empfohlen wird das IMG-Format.
Sicherheit beim Arbeiten mit USB-Images
- Prüfen Sie immer den richtigen Laufwerksbuchstaben.
- Nutzen Sie nur vertrauenswürdige Tools.
- Erstellen Sie Images auf internen Laufwerken, nicht auf demselben Stick.
- Trennen Sie unnötige externe Laufwerke.
Ein kleiner Fehler kann sonst zum Verlust wichtiger Daten führen.
USB-Image archivieren und verwalten
Für eine saubere Organisation empfiehlt sich:
- Klarer Dateiname, z. B.
Windows11_Install_USB_2025.img - Ordner nach Projekten oder Systemen
- Komprimierte Sicherung auf externer Festplatte oder NAS
- Optional: Versionsnummern
Image auf mehrere USB-Sticks kopieren
Wenn Sie viele identische Sticks benötigen:
- Image einmal erstellen.
- Nacheinander auf jeden Zielstick schreiben.
- Zwischendurch Sticks sicher entfernen.
Für größere Mengen gibt es auch USB-Duplizierer, die mit Images arbeiten.
Komprimieren und Platz sparen
Da Images die volle Stickgröße haben, lohnt sich Komprimierung:
- Rechtsklick → Senden an → ZIP-komprimierter Ordner
- Oder Tools wie 7-Zip oder WinRAR
Oft lassen sich leere Bereiche stark reduzieren.
USB-Image unter Windows mounten
Mit Zusatzsoftware können Sie Images wie Laufwerke öffnen:
- OSFMount
- ImDisk Toolkit
So können Sie Inhalte prüfen, ohne das Image zurückzuschreiben.
Für welche Szenarien ist ein USB-Image ideal?
- IT-Administration
- Rettungs- und Notfallsticks
- Schulungsumgebungen
- Systeminstallationen
- Softwareverteilung
- Persönliche Backups
Ein Image spart Zeit und sorgt für Konsistenz.
Fazit
Das Erstellen eines Images von einem USB-Stick unter Windows 11 oder Windows 10 ist eine zuverlässige Methode, um wichtige oder bootfähige Sticks exakt zu sichern und jederzeit wiederherzustellen. Mit Tools wie Rufus oder Win32 Disk Imager gelingt dies auch ohne tiefgehende Vorkenntnisse.
Wer es professioneller mag, kann über PowerShell und WSL arbeiten. Wichtig sind Sorgfalt bei der Laufwerksauswahl und regelmäßige Tests der Images. So sind Sie auf der sicheren Seite und können USB-Sticks jederzeit schnell duplizieren oder wiederherstellen.
