Erfahren Sie, wie Sie Windows Updates und Treiber in Windows 11 und 10 gezielt erzwingen, Probleme beheben und Ihr System sicher aktuell halten.

Windows Updates sind ein zentraler Bestandteil für Sicherheit, Stabilität und Leistungsfähigkeit von Windows 11 und Windows 10. Dennoch kommt es häufig vor, dass Updates oder Treiber nicht automatisch installiert werden, hängen bleiben oder gar nicht angeboten werden. In solchen Fällen ist es sinnvoll, Windows Updates gezielt zu erzwingen.
Dieser Artikel zeigt umfassend und praxisnah, wie Sie Updates und Treiber unter Windows 11 und Windows 10 manuell starten, blockierte Aktualisierungen freigeben und Update-Probleme systematisch beheben. Sie erhalten bewährte Methoden, Kommandozeilenbefehle und Profi-Tipps für ein stets aktuelles Windows-System.
Warum Windows Updates manchmal nicht installiert werden
Windows Update arbeitet im Hintergrund und entscheidet selbstständig, wann Updates installiert werden. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Kompatibilität von Hardware und Treibern
- Aktuelle Systemstabilität
- Update-Rollouts in Wellen
- Netzwerkverbindung und Update-Einstellungen
Microsoft verteilt Updates häufig schrittweise. Dadurch erhalten nicht alle Systeme ein Update gleichzeitig. Zusätzlich können fehlerhafte Dienste, beschädigte Update-Dateien oder deaktivierte Einstellungen den Update-Prozess blockieren.
Windows Update über die Einstellungen erzwingen
Windows 11
- Öffnen Sie Einstellungen
- Wechseln Sie zu Windows Update
- Klicken Sie auf Nach Updates suchen
Windows prüft nun sofort, ob neue Updates verfügbar sind, und startet den Download.
Windows 10
- Öffnen Sie Einstellungen
- Gehen Sie zu Update und Sicherheit
- Wählen Sie Windows Update
- Klicken Sie auf Nach Updates suchen
Diese Methode ist der einfachste Weg, reicht jedoch nicht immer aus.
Windows Update über die Eingabeaufforderung erzwingen
Mit der Eingabeaufforderung lassen sich Updates deutlich gezielter anstoßen.
Eingabeaufforderung als Administrator starten
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Start
- Wählen Sie Eingabeaufforderung (Administrator) oder Windows Terminal (Administrator)
Update-Erkennung starten
wuauclt /detectnow
Update-Download erzwingen
wuauclt /updatenow
Hinweis: Unter neueren Windows-Versionen werden diese Befehle teilweise ignoriert, funktionieren jedoch in vielen Fällen weiterhin.
Windows Update mit PowerShell erzwingen
PowerShell bietet modernere Möglichkeiten zur Update-Steuerung.
PowerShell als Administrator öffnen
- Rechtsklick auf Start
- Windows Terminal (Administrator) auswählen
Windows Update-Modul installieren
Install-Module PSWindowsUpdate
Bestätigen Sie mit Ja.
Updates suchen und installieren
Get-WindowsUpdate -Install -AcceptAll -AutoReboot
Damit werden alle verfügbaren Updates inklusive optionaler Komponenten installiert.
Windows Update-Dienste neu starten
Oft blockieren festgefahrene Dienste den Update-Prozess.
Dienste manuell neu starten
- Drücken Sie Windows + R
- Geben Sie
services.mscein - Starten Sie folgende Dienste neu:
- Windows Update
- Intelligenter Hintergrundübertragungsdienst (BITS)
- Kryptografiedienste
Alternative per Kommandozeile
net stop wuauserv
net stop bits
net stop cryptsvc
net start wuauserv
net start bits
net start cryptsvc
Windows Update-Cache löschen
Beschädigte Update-Dateien sind eine häufige Ursache für Update-Fehler.
Vorgehensweise
- Stoppen Sie den Windows Update-Dienst
- Öffnen Sie den Ordner:
C:\Windows\SoftwareDistribution
- Löschen Sie den gesamten Inhalt
- Starten Sie den Windows Update-Dienst neu
Windows lädt die Updates anschließend neu herunter.
Funktionsupdates erzwingen (z. B. Windows 11 oder 23H2)
Media Creation Tool verwenden
Microsoft stellt offizielle Tools bereit, um Funktionsupdates manuell zu installieren.
- Windows 10 Media Creation Tool
- Windows 11 Installationsassistent
Vorteile:
- Umgeht Update-Sperren
- Führt ein Inplace-Upgrade durch
- Daten und Programme bleiben erhalten
Windows Update per Gruppenrichtlinie erzwingen
Nur verfügbar für Pro-, Enterprise- und Education-Versionen.
Gruppenrichtlinien-Editor öffnen
gpedit.msc
Pfad
Computerkonfiguration
→ Administrative Vorlagen
→ Windows-Komponenten
→ Windows Update
Relevante Einstellungen
- Automatische Updates konfigurieren
- Keinen automatischen Neustart durchführen
- Updates sofort herunterladen und installieren
Nach Änderungen führen Sie folgenden Befehl aus:
gpupdate /force
Windows Update über die Registry erzwingen
Für erfahrene Anwender geeignet.
Registry-Editor starten
regedit
Pfad
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate\AU
Wichtige Werte
AUOptions= 4 (automatisch herunterladen und installieren)NoAutoUpdate= 0
Änderungen werden nach einem Neustart wirksam.
Treiber-Updates über Windows Update erzwingen
Treiber manuell suchen
- Öffnen Sie Einstellungen
- Windows Update
- Erweiterte Optionen
- Optionale Updates
- Treiberupdates
Wählen Sie alle verfügbaren Treiber aus und installieren Sie diese.
Treiber per Geräte-Manager aktualisieren
- Rechtsklick auf Start
- Geräte-Manager
- Gerät auswählen
- Treiber aktualisieren
- Automatisch nach Treibern suchen
Windows sucht nun gezielt nach kompatiblen Treibern.
Treiber direkt vom Hersteller installieren
Windows Update liefert nicht immer die neuesten Treiber. Für Grafikkarten, Chipsätze und Netzwerkadapter empfiehlt sich die Herstellerseite:
- NVIDIA, AMD, Intel (Grafik)
- Intel, AMD (Chipsatz)
- Realtek, Broadcom (Netzwerk)
Nach der Installation empfiehlt sich ein Neustart.
Update-Fehler beheben mit der Windows-Problembehandlung
Windows 11 & 10
- Einstellungen
- System
- Problembehandlung
- Weitere Problembehandlungen
- Windows Update
Das Tool erkennt und behebt häufige Update-Probleme automatisch.
Typische Windows Update-Fehler und Lösungen
Fehler 0x80070002 / 0x80070003
- Update-Cache löschen
- Dienste neu starten
Fehler 0x800f081f
- .NET Framework reparieren
- DISM-Befehl ausführen
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
Fehler 0x8024402c
- Proxy- oder DNS-Einstellungen prüfen
- Firewall testweise deaktivieren
Windows Update bei blockierten Geräten erzwingen
Manche Systeme erhalten Updates wegen Kompatibilitätsproblemen nicht automatisch.
Umgehung mit ISO-Datei
- Laden Sie die passende Windows-ISO von Microsoft
- Mounten Sie die ISO
- Starten Sie
setup.exe - Wählen Sie Persönliche Dateien und Apps behalten
Dies erzwingt das Update unabhängig von Windows Update.
Automatische Updates dauerhaft aktivieren
Empfehlung
- Deaktivieren Sie Update-Blocker-Tools
- Setzen Sie getaktete Verbindungen zurück
- Aktivieren Sie automatische Updates in den Einstellungen
Windows bleibt so dauerhaft sicher und aktuell.
Fazit
Windows Updates und Treiber sind entscheidend für Sicherheit, Leistung und Stabilität. Wenn automatische Aktualisierungen versagen, stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um Updates unter Windows 11 und Windows 10 gezielt zu erzwingen.
Von einfachen Einstellungen über PowerShell-Befehle bis hin zu manuellen Inplace-Upgrades bietet Windows flexible Werkzeuge für jede Situation.
Mit den in diesem Artikel beschriebenen Methoden behalten Sie jederzeit die Kontrolle über den Update-Status Ihres Systems und stellen sicher, dass Ihr Windows-PC zuverlässig auf dem neuesten Stand bleibt.
