Erfahren Sie, wie Sie die CPU-Temperatur unter Windows 11/10 anzeigen und überwachen, um Leistung zu optimieren und Überhitzung sicher zu vermeiden.

Die CPU-Temperatur ist ein entscheidender Faktor für Leistung, Stabilität und Lebensdauer Ihres PCs. Unter Windows 11 und Windows 10 gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Temperatur Ihres Prozessors zuverlässig anzuzeigen und dauerhaft zu überwachen.
In diesem Leitfaden erfahren Sie, welche Tools geeignet sind, welche Temperaturen als normal gelten und wie Sie Überhitzung vermeiden, um Ihren Computer sicher und effizient zu betreiben.
Warum ist die CPU-Temperatur so wichtig?
Der Prozessor ist das Herz Ihres Computers. Bei jeder Berechnung entsteht Wärme, die durch Kühlkörper und Lüfter abgeführt werden muss. Wird die CPU zu heiß, kann das mehrere Folgen haben:
- Leistungsabfall durch sogenanntes Thermal Throttling
- Systemabstürze oder unerwartete Neustarts
- Verkürzte Lebensdauer der Hardware
- Im Extremfall dauerhafte Schäden am Prozessor
Eine regelmäßige Überwachung hilft Ihnen, Probleme frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern.
Welche CPU-Temperaturen gelten als normal?
Die optimale Temperatur hängt vom jeweiligen Prozessor und der Last ab. Als grobe Richtwerte gelten:
- Leerlauf (Idle): 30–50 °C
- Normale Last: 50–70 °C
- Hohe Last (Gaming, Rendering): 70–85 °C
- Kritisch: ab etwa 90–100 °C
Moderne CPUs sind zwar gegen Überhitzung geschützt, sollten aber dauerhaft nicht im kritischen Bereich betrieben werden. Prüfen Sie die Spezifikationen des Herstellers, um exakte Grenzwerte zu kennen.
CPU-Temperatur direkt in Windows anzeigen – geht das?
Windows 10 und Windows 11 bieten von Haus aus keine direkte Anzeige der CPU-Temperatur im Task-Manager oder in den Systemeinstellungen. Deshalb sind Sie auf das BIOS/UEFI oder externe Programme angewiesen.
CPU-Temperatur im BIOS/UEFI prüfen
Eine einfache Möglichkeit ist der Blick ins BIOS oder UEFI Ihres Mainboards.
So gehen Sie vor:
- Starten Sie den PC neu.
- Drücken Sie während des Startvorgangs die entsprechende Taste, meist Entf, F2, F10 oder Esc.
- Suchen Sie nach Menüpunkten wie Hardware Monitor, PC Health oder System Status.
Hier sehen Sie die aktuelle CPU-Temperatur. Diese Methode eignet sich jedoch nur für eine Momentaufnahme, nicht für die Überwachung im laufenden Betrieb.
Die besten Tools zur CPU-Temperaturanzeige unter Windows
Für eine komfortable und dauerhafte Überwachung empfehlen sich spezielle Programme. Die folgenden Tools haben sich bewährt:
HWMonitor
HWMonitor ist eines der bekanntesten Tools zur Hardwareüberwachung.
Vorteile:
- Kostenlos für den Privatgebrauch
- Zeigt Temperaturen, Spannungen und Lüfterdrehzahlen
- Übersichtliche Darstellung
Nachteile:
- Keine Alarme in der kostenlosen Version
Core Temp
Core Temp konzentriert sich speziell auf die CPU-Kerne.
Vorteile:
- Sehr genaue Anzeige pro Kern
- Geringe Systembelastung
- Unterstützt viele Prozessoren
Nachteile:
- Installation erfordert Aufmerksamkeit wegen optionaler Zusatzsoftware
HWiNFO
HWiNFO ist ein umfassendes Diagnose- und Monitoring-Tool.
Vorteile:
- Extrem detaillierte Informationen
- Unterstützt Sensor-Logging
- Alarme konfigurierbar
Nachteile:
- Für Einsteiger etwas unübersichtlich
Open Hardware Monitor
Open Hardware Monitor, ein Open-Source-Tool mit guter Funktionalität.
Vorteile:
- Kostenlos und quelloffen
- Portable Version verfügbar
- Zeigt viele Sensoren an
Nachteile:
- Entwicklung nicht mehr sehr aktiv
MSI Afterburner
MSI Afterburner bekannt aus dem Gaming-Bereich, zeigt auch CPU-Werte an.
Vorteile:
- On-Screen-Anzeige in Spielen
- Kombinierbar mit Grafikkarten-Überwachung
- Sehr beliebt bei Spielern
Nachteile:
- Fokus liegt primär auf der GPU
Schritt für Schritt: CPU-Temperatur mit Core Temp überwachen
Als Beispiel folgt eine kurze Anleitung mit Core Temp:
- Laden Sie Core Temp von der offiziellen Webseite herunter.
- Installieren Sie das Programm und achten Sie darauf, keine Zusatzsoftware zu installieren.
- Starten Sie Core Temp nach der Installation.
- Im Hauptfenster sehen Sie die Temperaturen aller CPU-Kerne.
- Optional können Sie die Anzeige im Infobereich der Taskleiste aktivieren.
So behalten Sie Ihre CPU-Temperatur jederzeit im Blick.
CPU-Temperatur dauerhaft überwachen und Alarme nutzen
Viele Tools erlauben es, Grenzwerte festzulegen:
- Warnung bei Überschreiten einer bestimmten Temperatur
- Automatische Benachrichtigungen
- Protokollierung der Temperaturverläufe
Gerade bei längeren Lastphasen wie Gaming oder Videobearbeitung ist dies sinnvoll, um rechtzeitig reagieren zu können.
CPU-Temperatur im Infobereich anzeigen
Einige Programme wie Core Temp oder HWiNFO bieten die Möglichkeit, die Temperatur direkt neben der Uhr in der Taskleiste anzuzeigen. Das ist besonders praktisch, da Sie nicht ständig ein separates Fenster öffnen müssen.
Unterschiede bei Desktop-PCs und Laptops
Desktop-PC
- Meist bessere Kühlung möglich
- Austausch von Lüftern und Kühlern einfach
- Mehr Platz für leistungsstarke Kühlsysteme
Laptop
- Kompakte Bauweise erschwert Kühlung
- Temperaturen oft höher als bei Desktops
- Reinigung und Wartung schwieriger
Bei Laptops ist eine regelmäßige Kontrolle besonders wichtig, da sich Staub schneller negativ auswirkt.
Häufige Ursachen für hohe CPU-Temperaturen
Wenn Ihre CPU ungewöhnlich heiß wird, können folgende Gründe vorliegen:
- Staub im Gehäuse oder in den Lüftern
- Schlechte oder alte Wärmeleitpaste
- Zu schwacher CPU-Kühler
- Hohe Raumtemperatur
- Dauerhafte hohe Last durch Programme
- Übertaktung ohne ausreichende Kühlung
Die Ursache zu kennen, ist der erste Schritt zur Lösung.
Was tun bei zu hoher CPU-Temperatur?
PC reinigen
Staub wirkt wie eine Isolationsschicht. Reinigen Sie regelmäßig:
- Lüfter
- Kühlkörper
- Gehäusefilter
Nutzen Sie Druckluft oder einen weichen Pinsel.
Wärmeleitpaste erneuern
Zwischen CPU und Kühler sorgt Wärmeleitpaste für optimalen Kontakt. Nach einigen Jahren kann sie austrocknen. Ein Austausch kann die Temperatur deutlich senken.
Besseren Kühler verwenden
Ein leistungsfähiger Luftkühler oder eine Wasserkühlung können bei leistungsstarken CPUs sinnvoll sein.
Luftstrom im Gehäuse optimieren
Achten Sie auf:
- Saubere Kabelführung
- Ausreichend Gehäuselüfter
- Sinnvolle Anordnung von Ein- und Auslass
Energieoptionen anpassen
Unter Windows können Sie den Energiesparplan ändern:
- Systemsteuerung öffnen
- Energieoptionen wählen
- Auf Ausbalanciert oder Energiesparmodus umstellen
Das reduziert die CPU-Leistung und damit die Wärmeentwicklung.
Undervolting und Tuning
Durch leichtes Absenken der Spannung lässt sich die Temperatur senken. Dies erfordert Erfahrung und sollte nur mit Vorsicht durchgeführt werden.
CPU-Temperatur beim Gaming überwachen
Beim Spielen steigt die Last oft stark an. Tools wie MSI Afterburner ermöglichen eine Anzeige direkt im Spiel. So erkennen Sie sofort, ob kritische Werte erreicht werden, ohne das Spiel zu verlassen.
Automatischer Start der Überwachungstools
Damit Sie die Temperatur immer im Blick behalten:
- Aktivieren Sie den Autostart im jeweiligen Tool
- Oder fügen Sie das Programm manuell zum Windows-Autostart hinzu
So startet die Überwachung automatisch mit Windows.
Häufige Probleme und Lösungen
Temperatur wird nicht angezeigt
- Tool unterstützt den Prozessor nicht
- Sensoren im BIOS deaktiviert
- Aktualisieren Sie das Programm
Unrealistisch hohe oder niedrige Werte
- Fehlerhafte Sensorauslesung
- Verwenden Sie ein alternatives Tool zum Vergleich
Hohe Temperatur trotz neuer Kühlung
- Kühler sitzt nicht korrekt
- Zu wenig oder zu viel Wärmeleitpaste
- Schutzfolie am Kühler vergessen
Sicherheit und Datenschutz bei Monitoring-Tools
Laden Sie Programme ausschließlich von offiziellen Webseiten. Achten Sie bei der Installation auf zusätzliche Angebote und lehnen Sie diese ab. Seriöse Tools benötigen keine Internetverbindung zur Temperaturanzeige.
Häufig gestellte Fragen zur CPU-Temperatur
Wie oft sollte ich die CPU-Temperatur prüfen?
Eine gelegentliche Kontrolle reicht meist aus. Bei hoher Belastung oder Problemen empfiehlt sich eine dauerhafte Überwachung.
Kann eine CPU durch Hitze sofort kaputtgehen?
Moderne CPUs schalten sich bei kritischen Temperaturen automatisch ab. Dauerhafte Hitze kann jedoch die Lebensdauer verkürzen.
Ist eine Temperatur von 85 °C gefährlich?
Kurzzeitig unter Last ist das oft noch im tolerierbaren Bereich. Dauerhaft sollten Sie versuchen, unter 80 °C zu bleiben.
Beeinflusst hohe CPU-Temperatur die Leistung?
Ja. Durch Thermal Throttling senkt der Prozessor automatisch den Takt, um sich zu schützen.
Fazit: CPU-Temperatur sicher im Blick behalten
Die Überwachung der CPU-Temperatur ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt, um die Stabilität und Lebensdauer Ihres Computers zu sichern. Auch wenn Windows selbst keine direkte Anzeige bietet, ermöglichen Tools wie Core Temp, HWMonitor oder HWiNFO eine präzise und komfortable Kontrolle.
Mit regelmäßiger Reinigung, guter Kühlung und passenden Einstellungen sorgen Sie dafür, dass Ihr PC selbst unter hoher Last kühl und zuverlässig bleibt. Wer seine CPU-Temperatur kennt, kann Probleme frühzeitig erkennen und die volle Leistung seines Systems langfristig nutzen.
