Erfahren Sie, wie Sie in Windows Sicherheit unter Windows 11 und 10 den Schutzverlauf leeren oder löschen, um Fehler zu beheben.

Der Schutzverlauf in der Windows Sicherheit speichert alle erkannten Bedrohungen, Warnungen und durchgeführten Aktionen von Microsoft Defender. Mit der Zeit kann diese Liste sehr lang werden oder Einträge enthalten, die längst nicht mehr relevant sind.
Viele Nutzer möchten den Schutzverlauf daher leeren oder vollständig löschen, sei es aus Gründen der Übersicht, zur Fehlerbehebung oder aus Datenschutzaspekten. In diesem Artikel erfahren Sie detailliert, wie Sie den Schutzverlauf unter Windows 11 und Windows 10 sicher entfernen, welche Methoden es gibt und worauf Sie unbedingt achten sollten.
Was ist der Schutzverlauf in Windows Sicherheit?
Der Schutzverlauf ist ein Bestandteil der Windows Sicherheit (früher Windows Defender Security Center). Er zeigt chronologisch an:
- erkannte Viren, Trojaner und andere Schadsoftware
- potenziell unerwünschte Anwendungen
- blockierte Aktionen und Zugriffe
- empfohlene Maßnahmen und bereits ausgeführte Aktionen
Diese Informationen helfen dabei, Sicherheitsvorfälle nachzuvollziehen. Gleichzeitig können alte oder fehlerhafte Einträge jedoch verwirren oder zu wiederholten Warnmeldungen führen.
Warum sollte man den Schutzverlauf löschen?
Es gibt mehrere Gründe, den Schutzverlauf zu leeren:
Übersicht und Ordnung
Nach Monaten oder Jahren ist der Schutzverlauf oft mit alten Einträgen gefüllt. Das Löschen sorgt für eine bessere Übersicht.
Fehlerbehebung
Manchmal bleiben Bedrohungen im Verlauf sichtbar, obwohl sie längst entfernt wurden. Das kann zu unnötigen Warnungen führen.
Datenschutz
Der Schutzverlauf enthält Informationen über Dateien, Speicherorte und Systemaktivitäten. Wer sein System weitergibt oder teilt, möchte diese Daten oft entfernen.
Performance und Stabilität
In seltenen Fällen kann ein beschädigter Verlauf Probleme in der Windows Sicherheit verursachen. Ein Zurücksetzen kann helfen.
Unterschiede zwischen Windows 11 und Windows 10
Grundsätzlich funktioniert der Schutzverlauf in beiden Versionen ähnlich. Die Oberfläche von Windows 11 ist moderner gestaltet, die zugrunde liegenden Speicherorte und Dienste sind jedoch nahezu identisch. Die hier beschriebenen Methoden gelten daher für beide Systeme, sofern nicht ausdrücklich anders erwähnt.
Methode 1: Schutzverlauf über die Windows Sicherheit anzeigen (nicht vollständig löschen)
Über die Oberfläche der Windows Sicherheit können Sie den Schutzverlauf einsehen, jedoch nicht komplett löschen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Öffnen Sie das Startmenü.
- Geben Sie Windows Sicherheit ein und öffnen Sie die App.
- Wählen Sie Viren- & Bedrohungsschutz.
- Klicken Sie auf Schutzverlauf.
Hier sehen Sie alle gespeicherten Einträge. Einzelne Aktionen lassen sich zwar einsehen, aber nicht dauerhaft aus der Liste entfernen. Für ein vollständiges Löschen sind andere Methoden notwendig.
Methode 2: Schutzverlauf manuell über den Datei-Explorer löschen
Der Schutzverlauf wird lokal in einem Systemordner gespeichert. Durch das Löschen dieser Dateien kann der Verlauf vollständig geleert werden.
Wichtiger Hinweis
Diese Methode erfordert Administratorrechte. Gehen Sie sorgfältig vor.
Speicherort des Schutzverlaufs
Der relevante Ordner befindet sich hier:
C:\ProgramData\Microsoft\Windows Defender\Scans\History\Service
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Öffnen Sie den Datei-Explorer.
- Aktivieren Sie im Menü Ansicht → Ausgeblendete Elemente, da „ProgramData“ standardmäßig verborgen ist.
- Navigieren Sie zum oben genannten Pfad.
- Markieren Sie alle Dateien und Ordner im Verzeichnis Service.
- Löschen Sie diese mit der Entf-Taste.
- Starten Sie den Computer neu.
Nach dem Neustart ist der Schutzverlauf in der Windows Sicherheit leer.
Methode 3: Schutzverlauf per Eingabeaufforderung löschen
Eine besonders saubere Methode ist das Löschen über die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Öffnen Sie das Startmenü.
- Geben Sie cmd ein.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Eingabeaufforderung und wählen Sie Als Administrator ausführen.
- Geben Sie folgenden Befehl ein:
del /s /q "C:\ProgramData\Microsoft\Windows Defender\Scans\History\Service\*"
- Bestätigen Sie mit Enter.
- Starten Sie den PC neu.
Diese Methode entfernt alle gespeicherten Verlaufseinträge zuverlässig.
Methode 4: Schutzverlauf mit PowerShell löschen
Die PowerShell bietet eine moderne Alternative zur Eingabeaufforderung.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Öffnen Sie das Startmenü.
- Geben Sie PowerShell ein.
- Starten Sie sie mit Als Administrator ausführen.
- Geben Sie folgenden Befehl ein:
Remove-Item "C:\ProgramData\Microsoft\Windows Defender\Scans\History\Service\*" -Recurse -Force
- Drücken Sie Enter.
- Starten Sie Windows neu.
Methode 5: Schutzverlauf automatisch bereinigen lassen
Microsoft Defender löscht den Schutzverlauf standardmäßig nach einer bestimmten Zeit automatisch.
Standardmäßige Aufbewahrungsdauer
- In der Regel: 30 Tage
- Je nach Windows-Version und Richtlinien anpassbar
Aufbewahrungsdauer ändern (optional)
Über Gruppenrichtlinien oder die Registry lässt sich der Zeitraum verkürzen.
Gruppenrichtlinie (Windows Pro/Enterprise)
- Drücken Sie Windows + R.
- Geben Sie gpedit.msc ein.
- Navigieren Sie zu:
Computerkonfiguration → Administrative Vorlagen → Windows-Komponenten → Microsoft Defender Antivirus → Scan - Öffnen Sie Aufbewahrungsdauer für Schutzverlauf konfigurieren.
- Aktivieren Sie die Richtlinie und legen Sie die Anzahl der Tage fest.
Häufige Probleme beim Löschen des Schutzverlaufs
Zugriff verweigert
Tritt meist auf, wenn die Dateien verwendet werden. Abhilfe:
- PC neu starten
- Defender-Echtzeitschutz kurzzeitig deaktivieren
- Vorgang als Administrator wiederholen
Einträge erscheinen erneut
Das ist normal, wenn aktuell Bedrohungen erkannt werden. Alte Einträge bleiben jedoch gelöscht.
Windows Sicherheit zeigt Fehler
In diesem Fall hilft oft ein kompletter Neustart oder das Zurücksetzen der Windows Sicherheit App.
Schutzverlauf löschen ohne Sicherheitsrisiko?
Ja. Das Löschen des Schutzverlaufs entfernt keinen Virenschutz und deaktiviert keine Sicherheitsfunktionen. Es werden lediglich Protokolle gelöscht. Der Echtzeitschutz von Microsoft Defender bleibt aktiv.
Sollte man den Schutzverlauf regelmäßig löschen?
Für die meisten Nutzer ist das nicht notwendig. Sinnvoll ist es jedoch:
- bei Fehlermeldungen
- nach Malware-Bereinigung
- vor dem Verkauf oder der Weitergabe eines PCs
Unterschied zwischen Schutzverlauf und Quarantäne
Viele Nutzer verwechseln diese beiden Bereiche:
- Schutzverlauf: Protokoll über Ereignisse
- Quarantäne: Isolierte Dateien, die potenziell gefährlich sind
Das Löschen des Schutzverlaufs entfernt keine Dateien aus der Quarantäne.
Sicherheitstipps im Umgang mit Microsoft Defender
- Löschen Sie den Verlauf nur, wenn Sie wissen, warum
- Prüfen Sie erkannte Bedrohungen vor dem Entfernen
- Halten Sie Windows stets aktuell
- Nutzen Sie zusätzlich regelmäßige Systemscans
Fazit
Das Leeren oder Löschen des Schutzverlaufs in Windows Sicherheit unter Windows 11 und Windows 10 ist problemlos möglich und kann bei Übersicht, Datenschutz und Fehlerbehebung helfen.
Während die Windows-Oberfläche selbst keine direkte Löschfunktion bietet, stehen mehrere zuverlässige Methoden über den Datei-Explorer, die Eingabeaufforderung oder PowerShell zur Verfügung.
Wichtig ist dabei, stets mit Administratorrechten zu arbeiten und das System anschließend neu zu starten. Der eigentliche Virenschutz bleibt davon unberührt, sodass keine Sicherheitsrisiken entstehen.
