Haben Sie das Problem, dass unter Windows 11/10 Ihre Bilder nur als Icons statt mit Vorschau angezeigt werden? Erfahren Sie, wie Sie die Vorschau wieder aktivieren.

Viele Windows-Nutzer stehen früher oder später vor dem Problem, dass Bilder im Explorer nicht mehr korrekt als Vorschau angezeigt werden. Statt der Miniaturbilder sehen Sie nur generische Icons.
Dieses Verhalten ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch die tägliche Arbeit erheblich verlangsamen, wenn Sie schnell nach einem bestimmten Bild suchen müssen. In diesem Artikel erläutern wir die häufigsten Ursachen, die möglichen Lösungen und geben Tipps, wie Sie das Problem dauerhaft beheben können.
Ursachen für fehlende Bildvorschau
Dass Windows Bilder nur als Icons anzeigt, kann verschiedene Gründe haben. Die wichtigsten Ursachen sind:
Vorschau im Explorer ist deaktiviert
Windows bietet die Möglichkeit, die Miniaturansicht für Dateien zu aktivieren oder zu deaktivieren. Wenn diese Option versehentlich deaktiviert wurde, zeigt der Explorer nur Symbole statt Miniaturbilder an.
Beschädigter Thumbnail-Cache
Windows speichert Vorschauen von Bildern in einem sogenannten Thumbnail-Cache. Ist dieser Cache beschädigt oder überfüllt, können Miniaturansichten nicht korrekt angezeigt werden.
Einstellungen für Ordneroptionen
In den Ordneroptionen von Windows gibt es eine Einstellung, die festlegt, ob Symbole oder Miniaturbilder angezeigt werden. Ist hier „Immer Symbole statt Miniaturbilder anzeigen“ aktiviert, werden Miniaturansichten unterdrückt.
Dateityp wird nicht unterstützt
Obwohl Windows viele gängige Formate wie JPEG, PNG oder BMP unterstützt, können bestimmte Formate oder RAW-Dateien von Kameras nicht immer automatisch als Vorschau angezeigt werden, insbesondere wenn der entsprechende Codec fehlt.
Fehlerhafte Installation von Programmen
Manchmal können Drittanbieter-Programme, die Bildbetrachter oder Shell-Erweiterungen installieren, die Anzeige von Miniaturbildern beeinträchtigen.
Gruppenrichtlinien oder Registry-Einstellungen
In Unternehmensumgebungen oder bei bestimmten Konfigurationen können Gruppenrichtlinien die Vorschau von Bildern im Explorer blockieren. Auch Registry-Einträge können versehentlich geändert worden sein und so die Vorschau verhindern.
Erste Schritte zur Fehlerbehebung
Bevor Sie tief in die Systemkonfiguration eingreifen, sollten Sie einige einfache Schritte prüfen:
Überprüfen der Explorer-Einstellungen
- Öffnen Sie den Windows Explorer.
- Wechseln Sie auf die Registerkarte „Ansicht“.
- Wählen Sie „Optionen“ → „Ordner- und Suchoptionen ändern“.
- Im Reiter „Ansicht“ deaktivieren Sie das Häkchen bei „Immer Symbole statt Miniaturbilder anzeigen“.
- Bestätigen Sie mit „Übernehmen“ und „OK“.
Wenn diese Einstellung aktiviert war, sollte die Vorschau nun wieder funktionieren.
Explorer neustarten
Oft hilft ein einfacher Neustart des Windows Explorers:
- Öffnen Sie den Task-Manager (Strg + Shift + Esc).
- Suchen Sie den Prozess Windows-Explorer, klicken Sie darauf und wählen Sie Neu starten.
Dies kann temporäre Anzeigeprobleme beheben, ohne dass Sie das System neu starten müssen.
Miniaturansichten neu erstellen
Wenn der Thumbnail-Cache beschädigt ist, können Sie diesen zurücksetzen:
- Drücken Sie Windows + R und geben Sie
cleanmgrein. - Wählen Sie Ihr Systemlaufwerk (normalerweise C:).
- Aktivieren Sie Miniaturansichten und starten Sie die Bereinigung.
Alternativ können Sie den Cache manuell löschen:
- Öffnen Sie den Explorer und navigieren Sie zu:
C:\Users\<Benutzername>\AppData\Local\Microsoft\Windows\Explorer
- Löschen Sie Dateien mit der Endung
.db(z. B.thumbcache_*.db). - Starten Sie den Computer neu.
Nach dem Neustart erstellt Windows die Miniaturansichten automatisch neu.
Erweiterte Lösungen
Falls die Vorschau nach den grundlegenden Schritten immer noch nicht funktioniert, können Sie tiefere Systemkonfigurationen prüfen.
Überprüfen der Dateityp-Filter
Für bestimmte Bildformate, insbesondere RAW-Dateien von Kameras, benötigt Windows einen passenden Codec.
- Prüfen Sie, ob die Dateien im Explorer korrekt angezeigt werden, wenn Sie sie mit einem externen Bildbetrachter öffnen.
- Für RAW-Dateien können Sie das Microsoft Camera Codec Pack oder Drittanbieter-Programme wie FastPictureViewer Codec Pack installieren.
Überprüfung der Gruppenrichtlinien
In professionellen Windows-Versionen kann die Anzeige von Miniaturbildern durch Gruppenrichtlinien gesteuert werden:
- Drücken Sie Windows + R, geben Sie
gpedit.mscein und bestätigen Sie. - Navigieren Sie zu:
Benutzerkonfiguration → Administrative Vorlagen → Windows-Komponenten → Datei-Explorer
- Prüfen Sie die Einstellung „Immer Symbole statt Miniaturbilder anzeigen“.
- Stellen Sie sicher, dass sie Nicht konfiguriert oder Deaktiviert ist.
Registry-Einstellungen prüfen
Wenn weder Ordneroptionen noch Gruppenrichtlinien helfen, kann ein Registry-Check sinnvoll sein:
- Drücken Sie Windows + R, geben Sie
regeditein und bestätigen Sie. - Navigieren Sie zu:
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Advanced
- Prüfen Sie den Wert
IconsOnly. - Setzen Sie den Wert auf 0 und starten Sie den Explorer neu.
Drittanbieter-Tools zur Vorschau
Wenn Windows selbst weiterhin Probleme bereitet, können Sie Tools von Drittanbietern nutzen:
IrfanView
Ein schneller, kostenloser Bildbetrachter, der eine Miniaturvorschau bietet und zahlreiche Formate unterstützt.
FastStone Image Viewer
Erlaubt die Anzeige von Miniaturbildern direkt im Programm und bietet zusätzliche Bearbeitungsfunktionen.
SageThumbs
Ein Explorer-Add-on, das die Vorschau für viele zusätzliche Dateiformate im Explorer integriert.
Diese Programme sind besonders dann nützlich, wenn Sie häufig mit RAW-Dateien oder exotischen Formaten arbeiten.
Performance und Vorsichtsmaßnahmen
Die ständige Erstellung von Miniaturansichten kann die Systemleistung beeinträchtigen, insbesondere bei sehr vielen Bildern. Hier einige Tipps:
Cache-Größe beachten
Der Thumbnail-Cache hat standardmäßig eine begrenzte Größe. Wenn Sie sehr viele Bilder speichern, kann Windows Probleme beim Anzeigen der Vorschau bekommen. Regelmäßiges Bereinigen kann helfen.
Vorschau in Netzlaufwerken
Bei Bildern auf Netzlaufwerken kann es zu Verzögerungen kommen. Windows zeigt in diesen Fällen manchmal nur Icons an, bis die Dateien vollständig geladen sind.
Antivirus-Software
Manche Antivirenprogramme blockieren temporär den Zugriff auf Cache-Dateien. Prüfen Sie, ob Ihr Antivirus eventuell den Explorer-Vorschauprozess einschränkt.
Vorbeugende Maßnahmen
Um zukünftige Probleme zu vermeiden, können Sie einige Maßnahmen treffen:
- Regelmäßig den Thumbnail-Cache bereinigen – besonders bei großen Bildsammlungen.
- Updates installieren – Windows Updates enthalten oft Bugfixes für den Explorer.
- Codecs aktuell halten – insbesondere für RAW-Dateien.
- Ordneroptionen überprüfen – stellen Sie sicher, dass Miniaturansichten aktiviert sind.
- Vorsicht bei Drittanbieter-Programmen – manche Shell-Erweiterungen stören die Vorschau.
Fazit
Wenn Windows 11 oder 10 Bilder nur als Icons statt als Vorschau anzeigt, gibt es zahlreiche mögliche Ursachen – von einfachen Einstellungskonflikten über beschädigten Cache bis hin zu fehlenden Codecs oder Gruppenrichtlinien.
In den meisten Fällen lassen sich die Probleme mit wenigen Klicks beheben: Überprüfen der Ordneroptionen, Neustart des Explorers oder Bereinigung des Thumbnail-Caches.
Für fortgeschrittene Nutzer können Registry-Anpassungen oder das Hinzufügen von Codecs notwendig sein, um die volle Vorschaufunktion wiederherzustellen. Drittanbieter-Tools bieten zusätzliche Möglichkeiten, insbesondere bei exotischen Bildformaten oder RAW-Dateien.
Mit den beschriebenen Schritten können Sie sicherstellen, dass die Bildvorschau im Explorer zuverlässig funktioniert, die Arbeit am PC flüssiger wird und Sie nicht mehr auf Icons statt auf Miniaturbilder angewiesen sind.
