Haben Sie den Patchday November 2025 verpasst? Erfahren Sie, welche wichtigen Sicherheitsupdates Windows 11 und Windows 10 jetzt dringend benötigen.

Microsoft veröffentlicht jeden Monat am „Patchday“ (zweiter Dienstag) kumulative Sicherheits- und Qualitätsupdates für Windows, um Sicherheitslücken zu schließen und die Systemstabilität zu sichern.
Der Patchday im November 2025 enthält erneut wichtige Sicherheitskorrekturen, darunter eine Behebung für eine aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücke. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Updates, die betroffenen Windows-Versionen, Risiken bei Nichtinstallation und Empfehlungen für Nutzer.
Überblick: Was enthält der Patchday November 2025
- Mit dem November‑Patchday 2025 hat Microsoft insgesamt 63 bis 68 Sicherheitslücken geschlossen — abhängig davon, welche Quellen man heranzieht.
- Darunter befinden sich: vier bis fünf Lücken mit kritischem Schweregrad sowie mindestens eine Zero‑Day‑Lücke, die bereits aktiv ausgenutzt wurde.
- Betroffen sind sowohl Desktop‑Windows als auch Server-Betriebssysteme und weitere Microsoft-Produkte (z. B. Netzwerkkomponenten, GDI+, WinSock).
- Für Desktop-Nutzer relevant: Sicherheitsupdates für Windows 11 sowie — für bestimmte Nutzer mit Extended Security Updates (ESU) — weiterhin für Windows 10.
Damit adressiert Microsoft weiterhin eine große Anzahl von Sicherheitsrisiken — und betont die Bedeutung, dass Nutzer ihre Systeme schnell auf den neuesten Stand bringen.
Details der Updates für Windows 11 und Windows 10
Windows 11
- Für Windows 11 (Versionen 24H2 und 25H2) wurde das kumulative Update KB5068861 veröffentlicht (OS‑Builds 26200.7171 und 26100.7171).
- Für Windows 11 (Version 23H2) ist das Update KB5068865 erschienen (OS‑Build 22631.6199 / 22621.6199).
- Inhalt der Updates: Sicherheitskorrekturen und Funktionen zur Qualitätsverbesserung. Laut Microsoft betreffen sie u. a. Netzwerk-Komponenten, System‑Stabilität und Fehlerbehebungen, die im optionalen Vorschau‑Update des Vormonats enthalten waren.
- Darüber hinaus wurden bekannte Probleme adressiert, etwa bei manchen Gaming‑Handheld-Geräten: Energieverwaltung und Gamepad-Reaktivierung nach Anmeldung.
- Auch interne Verbesserungen wie Speicherzugriffe oder die korrekte Beendigung des Task-Managers (nach Schließen) wurden behoben.
- Laut Berichten kann es nach dem Update vorkommen, dass bestimmte Windows-Installationen — insbesondere mit neueren Funktionsversionen — Schwierigkeiten bei der weiteren Verteilung von Updates haben. Teilweise wird empfohlen, die neuesten cumulative Updates zu nutzen, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.
Windows 10
- Für Windows 10, Version 22H2, wurde das Update KB5068781 bereitgestellt (OS‑Builds 19044.6575 und 19045.6575). Es betrifft Nutzer, die am ESU‑Programm (Extended Security Updates) teilnehmen.
- Mit diesem Update werden die aktuellen Sicherheitslücken geschlossen — plus ein Fehler beseitigt, der bei manchen LTSC-Versionen (Langzeit-Support-Versionen) die falsche Meldung „Support abgelaufen“ angezeigt hatte.
- Wichtig: Für Windows 10 mit ESU war zuvor ein Lizenzierungsvorbereitungspaket erforderlich (siehe unten). Ohne dieses könnten Probleme bei der Installation oder der Update-Erkennung auftreten.
- Für ältere Windows‑10-Varianten wie z. B. Enterprise LTSC 2021 (OS Build 17763.8027) wurde das Update KB5068791 ausgeliefert — mit Verbesserungen und Fixes, z. B. in der Kompatibilität von Anwendungen (z. B. bei Autocad‑Installationen) und internen Windows‑Funktionen.
Sicherheitsrisiken im Detail: Warum dieser Patchday wichtig ist
Der November‑Patchday ist besonders kritisch, weil:
- Eine Zero‑Day-Lücke adressiert wird: Die Schwachstelle mit der Kennung CVE-2025-62215 betrifft den Windows-Kernel — sie wurde bereits aktiv ausgenutzt.
- Unter den behobenen Lücken befinden sich mehrere mit hoher bis kritischer Schwere, darunter Remote‑Code-Ausführung und Privilegienerweiterung — u.a. bei Komponenten wie GDI+ und WinSock.
- Ohne Installation dieser Updates bleibt Ihr System anfällig für Angriffe — potenziell mit Fokus auf Datenklau, Rechteausweitung, unbefugte Kontrolle oder Schadcode‑Ausführung.
- Insbesondere in Umgebungen mit gemischten Systemen (alte und neue Windows-Versionen, ESU‑Nutzer, Server etc.) besteht erhöhte Gefahr — weil Angreifer gezielt Lücken ausnutzen könnten, die bereits öffentlich bekannt sind und für die Exploits existieren.
Kurzum: Wer Windows einsetzt — privat oder beruflich — sollte die November‑Updates umgehend einspielen.
Extended Security Updates (ESU) für Windows 10: Besonderheiten & Hinweise
Für viele Nutzer war der Oktober 2025 der letzte Monat, in dem Windows 10 regulär Sicherheitsupdates erhielt. Dennoch besteht für bestimmte Nutzer‑Gruppen die Möglichkeit, über das kostenpflichtige Programm Windows 10 Extended Security Updates (ESU) weiterhin Updates zu beziehen — sofern sie entsprechend lizenziert sind.
Wichtig bei ESU:
- Wer Windows 10 22H2 mit ESU nutzt, sollte das Update KB5068781 installieren.
- Vorher ist ggf. das Vorbereitungspaket KB5072653 nötig, wenn Windows 10 für Extended Security Updates registriert werden soll. Ohne dieses Paket kann es zu Installationsproblemen oder Update‑Fehlern kommen.
- Nach Installation von ESU‑Updates müssen Sie darauf achten, dass Windows Update korrekt arbeitet — in einigen Fällen meldeten Nutzer nach dem Oktober‑Update fälschlicherweise ein Ende des Supports, obwohl eine ESU‑Lizenz aktiv war. Das November‑Update soll dieses Problem beheben.
Für Unternehmen und professionelle Anwender bedeutet das: Wer auf Windows 10 setzt und weiterhin Updates wünscht, sollte ESU ernst prüfen — und die Installation der Vorbereitungspakete und kumulativen Updates sorgfältig durchführen.
Mögliche Probleme nach dem Patchday
Während Updates grundsätzlich der Sicherheit dienen, zeigen Erfahrungsberichte und die offiziellen Update‑Hinweise, dass es — zumindest in Einzelfällen — zu Problemen kommen kann:
- Manche Systeme melden weiterhin fälschlich, der Support sei beendet — insbesondere bei Windows 10 ESU oder LTSC-Versionen. Mit dem November‑Patch soll dieses Problem behoben sein.
- Bei einigen Windows-11-Installationen ist nach dem Update ein Problem aufgetreten, dass das System oder bestimmte Komponenten nicht mehr korrekt funktionieren — vor allem in Zusammenhang mit speziellen Hardwarekonfigurationen oder bei Gaming-Handhelds.
- In Firmenumgebungen mit vielen Geräten kann die Verteilung der Updates — insbesondere bei heterogenen Konfigurationen (Desktop, Laptop, Server, virtuelle Maschinen, spezielle Geräte) — problematisch sein. Deshalb ist es ratsam, zuerst eine Testumgebung zu nutzen. Darüber hinaus sollte man bei Nutzung von Tools wie WSUS oder WSUS‑Alternative die Verteilung und mögliche Rückmeldungen aufmerksam prüfen.
Wer also Updates direkt und automatisch via Windows Update einspielen lässt, profitiert meist problemlos. Für Nutzer mit komplexeren Umgebungen oder Sonderkonfigurationen (z. B. Firmen, ESU oder spezielle Hardware) empfiehlt sich eine sorgfältige Planung und Kontrolle.
Was Sie jetzt tun sollten: Empfehlungen für Privat- und Firmennutzer
Für Privatnutzer / Einzelanwender
- Öffnen Sie Windows Update und prüfen Sie, ob das November‑2025-Update angezeigt wird. Installieren Sie es gegebenenfalls sofort.
- Starten Sie den Computer neu und prüfen Sie, ob Ihr System einwandfrei läuft (besonders bei Laptops, Gaming-Notebooks oder älteren Geräten).
- Sollten Fehlermeldungen oder Probleme auftreten (z. B. bei Netzwerk, Grafik, Energiemanagement) — warten Sie ein oder zwei Tage mit intensiver Nutzung, und prüfen Sie, ob Microsoft oder Foren Lösungen melden.
- Bei Windows 10 mit aktiver ESU‑Lizenz: Achten Sie darauf, dass das Vorbereitungspaket installiert ist, bevor Sie Updates einspielen.
Für Firmen / Unternehmenseinsatz
- Testen Sie das Update zuerst in einer kontrollierten Umgebung (z. B. Test-PCs oder virtuelle Maschinen), um eventuelle Kompatibilitätsprobleme frühzeitig zu erkennen.
- Überprüfen Sie vor dem Rollout ESU‑Registrierungen (falls Windows 10) und ob alle nötigen Pakete vorhanden sind (z. B. Lizenzvorbereitung, Servicing Stack Updates).
- Planen Sie Rollout-Zeiten mit ausreichend Puffer (z. B. außerhalb der Geschäftszeiten), da bei manchen Geräten ein Neustart nötig ist — und Ausfallzeiten vermieden werden sollen.
- Dokumentieren Sie Update‑Status und eventuelle Fehlermeldungen / Rückmeldungen der Nutzer für mögliche spätere Problemlösungen.
Warum dieser November‑Patch besonders relevant ist
Der November‑Patchday 2025 ist deshalb besonders bedeutend, weil:
- Eine aktuell ausgenutzte Zero‑Day‑Lücke geschlossen wurde — wer nicht patcht, riskierte reale Angriffe.
- Es handelt sich um einen der letzten größeren Patchdays, bei dem Windows 10 (über ESU) noch offen versorgt wird — was für viele Unternehmen relevant ist, die den Umstieg auf Windows 11 verzögern.
- Die Menge und Schwere der behobenen Sicherheitslücken zeigt deutlich: Selbst 2025 — Jahre nach Einführung von Windows 11 — bleibt Windows ein häufiges Ziel für Angreifer. Regelmäßige Updates sind daher unverzichtbar.
- Für Nutzer, die Updates vernachlässigen (z. B. aus Bequemlichkeit), steigt das Risiko erheblich — insbesondere bei veralteter Software oder im geschäftlichen Umfeld mit sensiblen Daten.
Kurz: Der Patchday zeigt, dass Sicherheit laufende Wartung bedeutet — nicht „einmal einrichten und vergessen“.
Häufige Fragen und Antworten (FAQ)
F: Warum sind diese Updates so zahlreich — gab es besonders viele neue Lücken?
A: Ja — in diesem Monat wurden viele Schwachstellen gemeldet, darunter kritische und hoch gefährliche. Außerdem war eine Zero‑Day-Lücke dabei, die aktiv ausgenutzt wurde. Microsoft reagiert daher mit einem umfangreichen Patch‑Rundumschlag.
F: Ich nutze Windows 10 — erhalte ich automatisch Updates?
A: Nur dann, wenn Sie für das ESU‑Programm registriert sind und das Vorbereitungspaket installiert haben. Danach erhalten Sie die Sicherheitspatches. Für normale Windows‑10-Installationen endete der kostenlose Support.
F: Kann das Update mein System kaputt machen?
A: Zwar sind größere Störungen selten — doch bei speziellen Hardware-Konfigurationen, älteren Geräten oder Unternehmensumgebungen kann es zu Problemen kommen. Deshalb empfiehlt sich eine Testinstallation bei sensiblen Systemen.
F: Wie erkenne ich, ob mein PC durch die Zero‑Day‑Lücke betroffen war?
A: Es gibt keine einfache Methode — in der Regel erkennt man einen erfolgreichen Angriff nicht unbedingt sofort. Deshalb gilt: Prävention durch Update ist der sicherste Schutz.
F: Was soll ich tun, wenn das Update fehlschlägt?
A: Prüfen Sie, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind (z. B. richtige Windows-Version, ggf. ESU-Lizenz). Bei Windows 10 mit ESU prüfen Sie, ob das Vorbereitungspaket installiert wurde. Manchmal hilft ein manuelles Update via Microsoft Update Catalog.
Ausblick — Was bleibt im Blick
- Nutzer, die weiterhin Windows 10 nutzen, stehen spätestens im Herbst 2026 — beim Auslaufen der ESU‑Unterstützung — vor einer Entscheidung: Upgrade auf Windows 11 oder Wechsel zu einem anderen Betriebssystem.
- Auch Windows 11 bleibt ein Ziel für Angreifer — regelmäßige Sicherheits‑ und Qualitätsupdates werden weiterhin notwendig sein.
- Unternehmen sollten ihre Update‑Strategie regelmäßig überdenken: Automatisierte Updates, Testumgebungen, Überwachung und Dokumentation sind zentrale Bausteine.
- Wer Geräte mit spezieller Hardware oder speziellen Anforderungen nutzt (Server, Handhelds, spezialisierte Clients), muss besonders vorsichtig sein — Updates können unerwartete Nebenwirkungen haben.
Fazit
Der Patchday im November 2025 hat erneut gezeigt: Betriebssysteme wie Windows sind niemals „fertig“ — sie brauchen kontinuierliche Pflege. Mit dem aktuellen Bündel aus Sicherheits‑ und Qualitätsupdates schließt Microsoft eine Reihe kritischer Lücken, darunter auch eine aktiv ausgenutzte Zero‑Day‑Vulnerability.
Für Nutzer von Windows 11 ist der Patch daher fast schon Pflicht — für Windows 10‑Nutzer mit gültiger ESU‑Lizenz eine der letzten Gelegenheiten, den PC noch einmal sicher zu halten. Wer auslässt, riskiert erhebliche Sicherheitslücken — mit potenziell schwerwiegenden Folgen.
Installieren Sie das November‑Update sobald wie möglich — und behalten Sie Ihre Update‑Routine im Blick. Nur so bleiben Ihre Daten und Ihr System auch in Zukunft geschützt.
