Erfahren Sie, wie Sie unter Windows 11 und 10 mit benutzerdefinierten Scanoptionen gezielte Überprüfungen durchführen und Ihr System effektiv schützen.

Die Scanoptionen für eine benutzerdefinierte Überprüfung in Windows 11 und Windows 10 ermöglichen eine gezielte Kontrolle von Dateien, Ordnern und Laufwerken auf Schadsoftware. Statt eines vollständigen Systemscans können Anwender genau festlegen, welche Bereiche überprüft werden sollen.
Das spart Zeit, Systemressourcen und erhöht gleichzeitig die Sicherheit. Dieser Artikel erklärt detailliert, wie benutzerdefinierte Scans funktionieren, welche Optionen zur Verfügung stehen und wie Sie diese optimal einsetzen.
Überblick: Was sind Scanoptionen in Windows?
Windows 10 und Windows 11 verfügen standardmäßig über Microsoft Defender Antivirus, das tief in das Betriebssystem integriert ist. Ein zentraler Bestandteil dieses Schutzes sind die Scanoptionen, mit denen sich unterschiedliche Arten von Überprüfungen durchführen lassen.
Die wichtigsten Scanarten sind:
- Schnellüberprüfung
- Vollständige Überprüfung
- Benutzerdefinierte Überprüfung
- Microsoft Defender Offline-Überprüfung
Die benutzerdefinierte Überprüfung nimmt dabei eine Sonderrolle ein, da sie maximale Kontrolle über den Scanumfang bietet.
Was bedeutet „Benutzerdefinierte Überprüfung“?
Eine benutzerdefinierte Überprüfung erlaubt es Ihnen, gezielt bestimmte Dateien, Ordner oder Laufwerke auf Malware, Viren, Trojaner, Ransomware und andere Bedrohungen zu scannen. Im Gegensatz zur Schnell- oder vollständigen Überprüfung wird nicht das gesamte System untersucht, sondern nur der von Ihnen definierte Bereich.
Typische Einsatzszenarien
- Überprüfung eines externen USB-Sticks
- Scan eines Download-Ordners
- Kontrolle einzelner Programme oder Archive
- Prüfung verdächtiger Dateien nach einem Alarm
- Schonung der Systemleistung bei älteren Geräten
Vorteile der benutzerdefinierten Überprüfung
Die gezielte Scanoption bietet mehrere klare Vorteile:
Zeitersparnis
Da nur ausgewählte Speicherorte geprüft werden, dauert der Scan deutlich kürzer als ein vollständiger Systemscan.
Geringere Systembelastung
CPU, Arbeitsspeicher und Datenträger werden weniger stark beansprucht. Das ist besonders bei produktiver Arbeit oder auf leistungsschwächeren Systemen relevant.
Höhere Kontrolle
Sie entscheiden selbst, welche Inhalte überprüft werden. Das erhöht die Transparenz und ermöglicht eine flexible Sicherheitsstrategie.
Ideal für externe Datenträger
Externe Festplatten, USB-Sticks oder Netzlaufwerke lassen sich gezielt scannen, ohne das gesamte System einzubeziehen.
Benutzerdefinierte Überprüfung in Windows 11 starten
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Öffnen Sie Start
- Gehen Sie zu Einstellungen
- Wählen Sie Datenschutz & Sicherheit
- Klicken Sie auf Windows-Sicherheit
- Öffnen Sie Viren- & Bedrohungsschutz
- Klicken Sie auf Scanoptionen
- Wählen Sie Benutzerdefinierte Überprüfung
- Klicken Sie auf Jetzt überprüfen
- Wählen Sie Dateien, Ordner oder Laufwerke aus
Nach der Auswahl startet Microsoft Defender sofort mit der Überprüfung.
Benutzerdefinierte Überprüfung in Windows 10 starten
Die Vorgehensweise ist nahezu identisch:
- Startmenü öffnen
- Einstellungen auswählen
- Update und Sicherheit anklicken
- Windows-Sicherheit öffnen
- Viren- & Bedrohungsschutz wählen
- Scanoptionen anklicken
- Benutzerdefinierte Überprüfung auswählen
- Jetzt überprüfen
- Zielordner oder Laufwerke auswählen
Welche Inhalte können überprüft werden?
Bei der benutzerdefinierten Überprüfung sind Sie nicht eingeschränkt. Sie können unter anderem scannen:
- Einzelne Dateien
- Ganze Ordner
- Interne Laufwerke (z. B. C:\ oder D:)
- Externe Datenträger
- Netzlaufwerke (bei entsprechender Berechtigung)
Auch verschachtelte Ordnerstrukturen werden vollständig berücksichtigt.
Scanoptionen im Detail erklärt
Schnellüberprüfung vs. benutzerdefinierte Überprüfung
Die Schnellüberprüfung kontrolliert nur sicherheitskritische Systembereiche wie Autostart, Registry und laufende Prozesse. Eine benutzerdefinierte Überprüfung geht tiefer, jedoch nur dort, wo Sie es festlegen.
Vollständige Überprüfung vs. benutzerdefinierte Überprüfung
Die vollständige Überprüfung scannt alle Dateien auf allen Laufwerken. Das bietet maximale Sicherheit, benötigt jedoch viel Zeit. Die benutzerdefinierte Überprüfung ist die effizientere Alternative für gezielte Analysen.
Sicherheitseinstellungen, die den Scan beeinflussen
Echtzeitschutz
Der Echtzeitschutz sollte immer aktiviert sein. Er arbeitet parallel zur benutzerdefinierten Überprüfung und blockiert Bedrohungen sofort.
Cloudbasierter Schutz
Diese Funktion ermöglicht den Abgleich verdächtiger Dateien mit aktuellen Online-Datenbanken und verbessert die Erkennungsrate.
Automatische Übermittlung von Beispielen
Durch das Senden verdächtiger Dateien an Microsoft kann die Malware-Erkennung weiter optimiert werden.
Scanergebnisse richtig interpretieren
Nach Abschluss des Scans erhalten Sie eine Übersicht mit folgenden Informationen:
- Anzahl überprüfter Dateien
- Gefundene Bedrohungen
- Schweregrad der Bedrohung
- Empfohlene Maßnahmen
Mögliche Maßnahmen
- Bedrohung entfernen
- Datei unter Quarantäne stellen
- Aktion ignorieren (nicht empfohlen)
Quarantäne: Was passiert mit infizierten Dateien?
Wird eine Bedrohung erkannt, verschiebt Microsoft Defender die betroffene Datei in die Quarantäne. Dort kann sie keinen Schaden mehr anrichten.
Sie können:
- Dateien endgültig löschen
- Dateien wiederherstellen (nur bei Fehlalarm)
- Details zur Bedrohung einsehen
Benutzerdefinierte Überprüfung automatisieren
Standardmäßig lässt sich die benutzerdefinierte Überprüfung nicht direkt zeitgesteuert über die Oberfläche ausführen. Es gibt jedoch Alternativen:
Aufgabenplanung
Über die Windows-Aufgabenplanung können Sie Skripte erstellen, die gezielte Scans durchführen.
PowerShell-Befehle
Mit administrativen Rechten lassen sich benutzerdefinierte Scans per Befehl starten, etwa für bestimmte Verzeichnisse.
Leistung und Dauer eines benutzerdefinierten Scans
Die Dauer hängt ab von:
- Anzahl der Dateien
- Dateigröße
- Speichertyp (SSD oder HDD)
- Systemleistung
- Aktivierten Schutzfunktionen
Ein kleiner Ordner kann in wenigen Sekunden überprüft werden, große Laufwerke benötigen entsprechend mehr Zeit.
Häufige Probleme und Lösungen
Scan bleibt hängen
- Hintergrundprogramme schließen
- System neu starten
- Scan erneut ausführen
Zugriff verweigert
- Als Administrator ausführen
- Berechtigungen des Ordners prüfen
Hohe CPU-Auslastung
- Scan pausieren
- Scan außerhalb der Arbeitszeiten durchführen
Sicherheitstipps für den optimalen Einsatz
- Scannen Sie externe Datenträger immer vor der Nutzung
- Prüfen Sie Downloads aus unbekannten Quellen sofort
- Kombinieren Sie benutzerdefinierte und vollständige Scans
- Halten Sie Windows und Defender aktuell
- Ignorieren Sie Warnungen nicht leichtfertig
Unterschiede zwischen Windows 11 und Windows 10
Funktional sind die Scanoptionen nahezu identisch. Unterschiede bestehen hauptsächlich in:
- Modernere Benutzeroberfläche in Windows 11
- Schnellere Reaktionszeiten durch optimierte Systemarchitektur
- Verbesserte Cloud-Integration unter Windows 11
Die benutzerdefinierte Überprüfung arbeitet in beiden Systemen zuverlässig und effektiv.
Ist zusätzliche Antivirus-Software notwendig?
Für viele Anwender reicht Microsoft Defender vollkommen aus. Die benutzerdefinierte Überprüfung bietet bereits:
- Echtzeitschutz
- Regelmäßige Updates
- Gute Erkennungsraten
- Nahtlose Systemintegration
Zusätzliche Software kann sinnvoll sein, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Best Practices für maximale Sicherheit
- Nutzen Sie regelmäßig benutzerdefinierte Scans
- Kombinieren Sie sie mit vollständigen Überprüfungen
- Achten Sie auf Scanberichte
- Verwenden Sie sichere Passwörter
- Aktivieren Sie alle empfohlenen Schutzfunktionen
Fazit
Die Scanoptionen für eine benutzerdefinierte Überprüfung in Windows 11 und Windows 10 sind ein leistungsstarkes Werkzeug für gezielte Sicherheitskontrollen. Sie ermöglichen es, verdächtige Dateien oder bestimmte Speicherorte effizient zu überprüfen, ohne das gesamte System zu belasten.
In Kombination mit den integrierten Schutzmechanismen von Microsoft Defender bieten sie ein hohes Maß an Sicherheit, Flexibilität und Kontrolle. Wer diese Funktion regelmäßig und bewusst einsetzt, erhöht den Schutz seines Systems erheblich.
